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Freizeiten: CVJM bleibt zu Hause

Im Marbacher Kirchenbezirk wird es in diesem Jahr nichts mit Lagerfeuer und Zelten. Aber es gibt eine Alternative.Foto: privat
Im Marbacher Kirchenbezirk wird es in diesem Jahr nichts mit Lagerfeuer und Zelten. Aber es gibt eine Alternative. Foto: privat
Das evangelische Jugendwerk organisiert in diesem Sommer keine Zeltlager – Veranstaltungen finden hier statt

Murr. Die beiden Herren sehen ein wenig traurig aus. „Seit über 40 Jahren machen wir Jugendfreizeiten. Dieses Jahr müssen wir erstmals absagen. Das ist noch nie vorgekommen“, sagt Jan Bechle, Geschäftsführer des evangelischen Jugendwerks im Kirchenbezirk Marbach. Neben ihm sitzt Bezirksjugendreferent Martin Schelle. Er berichtet von den Vorbereitungen für die 15 Freizeiten, die allein in seinem Kirchenbezirk stattgefunden hätten. Schon rund 660 Jugendliche hätten sich dafür angemeldet. Und 220 Mitarbeiter würden ehrenamtlich für die Sache bereitstehen.

Doch dann kam Corona und die Pläne mussten alle über den Haufen geworfen werden. Keiner wusste, ob die Freizeiten im Sommer überhaupt stattfinden können. Denn unbekannt war auch, welche Vorschriften eingehalten werden müssen. Eine solche Erklärung kam in der vergangenen Woche.

Entscheidung am Wochenende

Darin wurden vom Landesjugendring und der Landesregierung festgeschrieben, wie viel Abstand gehalten werden muss, wie viel Personal für die Betreuung notwendig ist und welche Hygienevorschriften eingehalten werden müssen. „Mit diesen Vorgaben war es uns unmöglich, eine Jugendfreizeit im Allgäu oder an der Jagst anzubieten. Das können wir nicht leisten. Daher fiel am Wochenende die Entscheidung, alle bisher geplanten Veranstaltungen, abzusagen“, so Jan Bechle.

Doch zu diesem Zeitpunkt hatte das Jugendwerk schon einen Plan B in der Hinterhand. Denn in der Zwischenzeit war auch der CVJM-Landesverband aktiv geworden. Weil sich eine solche Entscheidung nicht nur in Marbach, sondern in vielen anderen Kirchenbezirken abzeichnete, wurde hier ein Alternativprogramm auf die Beine gestellt.

„Wir wollen den Jugendlichen eine gute Zeit ermöglichen und das tun wir jetzt mit dem Fünf-Sterne-Sommer. Wir haben die Ressourcen und wir haben die Gemeindehäuser. Das wird die größte WG aller Zeiten“, schwärmt Martin Schelle von dem neuen Programm.

Anstatt in die Ferne zu reisen, bleiben die Jugendlichen jetzt vor Ort. Das heißt auch, dass sie zu Hause übernachten. Die Gruppengröße beträgt maximal 15 Kinder. Eingeteilt wird in Gruppen von sieben bis 13 Jahren (Kinder) und 14 bis 17 Jahren (Jugendliche). Die Veranstaltungen finden über die gesamten Sommerferien in Gebäuden der Kirchengemeinden statt. Es gibt ein Mittagessen, aber kein Abendessen. „Und als Programm gibt es jede Menge Spiele und Action. Die Bibelgeschichten dürfen natürlich bei uns auch nicht fehlen. Die Themen wechseln sich wöchentlich ab. Viele Vorschläge für das Programm stammen vom CVJM-Landesverband. Die haben sich schon zuvor viel Arbeit gemacht“, so Martin Schelle. Er und Jan Bechle gehen davon aus, dass viele Kirchenbezirke dem Marbacher Beispiel folgen werden und ähnliche Veranstaltungen anbieten.

Als Nächstes müssen jetzt die ehrenamtlichen Mitarbeiter ins Boot geholt werden. Das Führungsteam fragt jetzt ab, ob sie Zeit und Lust haben, auch an dieser Freizeit mitzuarbeiten. Dann kommen die Eltern, sie müssen ihre Kinder nochmals anmelden für die Ferien im Ort.

Info: Weitere Informationen zu den Freizeiten, das Programm und zu Kosten gibt es auf der Homepage des evangelischen Jugendwerks im Kirchenbezirk Marbach unter www.ejw-marbach.de oder unter der Telefonnummer (0 71 44) 20.84.21.