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Gartenschau 2033: Kommunen setzen auf die Bürger

Horb am Neckar hat 2011 eine Gartenschau ausgerichtet. Oberbürgermeister Peter Rosenberger wird zum Auftakt der Bürgerbeteiligung in Marbach und Benningen darüber berichten. Archivfoto: Franz-Norbert Piontek
Horb am Neckar hat 2011 eine Gartenschau ausgerichtet. Oberbürgermeister Peter Rosenberger wird zum Auftakt der Bürgerbeteiligung in Marbach und Benningen darüber berichten. Foto: Franz-Norbert Piontek
Mit einer Podiumsdiskussion am 10. März steigen die Nachbarkommunen Marbach und Benningen offiziell in die Planung der gemeinsamen Gartenschau 2033 ein. Pandemiebedingt wird die Veranstaltung in einem Livestream übertragen, Bürger können aber ab sofort Ideen und Anregungen einbringen.

Benningen/Marbach. Bei der von Landschaftsarchitektin Claudia Peschen moderierten Podiumsdiskussion werden sich die beiden Bürgermeister Klaus Warthon (Benningen) und Jan Trost (Marbach) mit Planer Johann Senner und Peter Rosenberger über verschiedene Themenblöcke austauschen. Rosenberger ist Oberbürgermeister von Horb, die 25000-Einwohner-Stadt am Neckar hatte im Jahr 2011 eine Gartenschau mit rund 340000 Besuchern ausgerichtet.

Ebenfalls am Tisch sitzen wird der noch nicht eingestellte Projektleiter der Gartenschau. Die Stelle wurde bereits ausgeschrieben, 15 Bewerbungen sind eingegangen. Eine Entscheidung über diese für den weiteren Planungsprozess maßgebliche Personalie werde auf jeden Fall noch vor der Podiumsdiskussion getroffen, kündigte Warthon gestern bei einem Pressegespräch im Benninger Rathaus an. Nach Sichtung der Unterlagen ist er zuversichtlich, dass in Kürze ein qualifizierter Bewerber präsentiert werden kann.

Pandemiebedingt muss die Podiumsdiskussion in der Marbacher Stadthalle ohne Publikum stattfinden und wird am Donnerstag, 10. März, ab 19.30 Uhr auf dem Youtube-Kanal „Gartenschau 2033“ übertragen. Bürger können aber ab sofort Fragen und Stellungnahmen bei den Kommunen einreichen, die dann bei der Veranstaltung aufgenommen werden. Sowohl auf der Marbacher als auch auf der Benninger Homepage ist bis zum 22. Februar eine sogenannte Online-Frage-Box freigeschaltet.

Die Podiumsdiskussion bildet den offiziellen Einstieg in einen jahrelangen Planungsprozess. Bis Ende 2024 soll die Planstatt Senner den Rahmenplan erstellen, bei der Ausarbeitung setzen die beiden Partnerkommunen auf die Bürger. „Wir wollen im weiteren Planungsverfahren aktiv auf die Leute zugehen“, so Warthon. „Darin wird sich die Gartenschau von anderen Beteiligungsmöglichkeiten wie bei einem Bebauungsplanverfahren unterscheiden.“

Bereits angelaufen sind Abstimmungen mit den im Planungsgebiet ansässigen Vereinen. Im Frühjahr sollen diese als Gartenzaungespräche bezeichneten Treffen auf Anwohner, Naturschutzverbände und bürgerschaftliche Initiativen ausgeweitet werden. Voraussichtlich ab März wird die Homepage www.gartenschau-2033.de Einblicke in den aktuellen Planungsstand ermöglichen. Und im Sommer startet unter dem Motto „Marbach trifft“ der Austausch mit Akteuren wie Schulen, Weinbau und Landwirtschaft.

Nicht zuletzt wird es bei der Erstellung des Rahmenplans darum gehen, das derzeit noch weit gefasste Gartenschauareal im Neckartal zwischen Marbach und Benningen möglichst konkret einzugrenzen. Die Gemeinde Benningen und die Stadt Marbach haben bislang jeweils ein Grundstück erworben. Beispiele aus anderen Kommunen haben laut Warthon aber gezeigt, dass sich Gartenschauflächen nicht zwangsläufig in öffentlicher Hand befinden müssen. So könnte etwa eine Streuobstwiese auch durch einen Vertrag mit dem Eigentümer einbezogen werden.

Erst wenn der Rahmenplan steht, kann 2025 das eigentliche Wettbewerbsverfahren starten, bei dem Planungsbüros mit der konkreten Flächengestaltung beauftragt werden. Bis dahin werde es unter anderem darum gehen, in Rücksprache mit den Naturschutzverbänden ökologisch sensible Bereiche aus der Planung herauszunehmen, sagte Trost. Auch der Marbacher Bürgermeister hofft auf breite Unterstützung aus der Bevölkerung, schränkt aber ein: „Trotz Bürgerbeteiligung können wir es nicht allen recht machen, dafür sind die Interessen einfach zu unterschiedlich.“