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Wahlkampf
Gespräch mit den Kandidaten für den Wahlkreis Vaihingen: Verkehr ist Topthema

Sie wollen für den Wahlkreis Vaihingen in den Landtag: Markus Rösler, Roland Zitzmann, Konrad Epple, Stephan Ludwig, Torsten Liebig und Friedemann Meyer (von links) beim Online-Talk unserer Zeitung. Foto: Holm Wolschendorf
Sie wollen für den Wahlkreis Vaihingen in den Landtag: Markus Rösler, Roland Zitzmann, Konrad Epple, Stephan Ludwig, Torsten Liebig und Friedemann Meyer (von links) beim Online-Talk unserer Zeitung. Foto: Holm Wolschendorf
Zum ersten von drei Online-Talks unserer Zeitung zur Landtagswahl trafen am Dienstagabend die Kandidaten der im Bundestag vertretenen Parteien im Wahlkreis Vaihingen aufeinander. Coronagerecht diskutiert wurde im LKZ-Verlagsgebäude. Ein zentrales Thema: Verkehr und Mobilität in der Autoregion Stuttgart.

Kreis Ludwigsburg. Den Fragen von LKZ-Chefredakteurin Ulrike Trampus und Kreis-Ressortchef Stephan Wolf stellte sich eine reine Männerrunde. Debattiert wurde in drei Duellen, in denen sich je zwei Kandidaten gegenüberstanden. Alle sechs Bewerber, die am 14. März in den Landtag einziehen wollen, sollten sich unter anderem zur Verkehrspolitik äußern.

Bereits seit zehn Jahren im Landtag sitzen Markus Rösler (Grüne) und Konrad Epple (CDU) – seit fünf Jahren sogar in einer Koalition. Man habe „fünf erfolgreich Jahre hinter sich“, meinte Epple: „Wir haben zusammengehalten wie ein altes Ehepaar.“ Gleichwohl gab es klare Unterschiede, vor allem hinsichtlich der B10-Umgehung für Enzweihingen. Epple will sie, von Rösler kam ein klares Nein: Dieses Projekt sei weder ökologisch noch verkehrlich noch finanziell vertretbar – es entzöge der Landwirtschaft 60 Hektar beste Böden und verbrenne Geld, das für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und damit für den Klimaschutz unverzichtbar sei. Epple erwiderte, man dürfe Verkehrsmittel nicht gegeneinander ausspielen. Einigkeit dann wieder im Blick aufs Auto als wichtigstem Wirtschaftsgut im Südwesten: Epple vertraut auf Innovationen, Rösler will, dass Baden-Württemberg „das Auto der Zukunft baut“.

Als Ministerialreferent im Verkehrsministerium sieht Torsten Liebig (SPD) im ÖPNV „das Rückgrat des Verkehrs“. Roland Zitzmann (FDP) will dagegen als Mann aus dem Transportgewerbe nicht auf Straßenbau verzichten. Der Ausbau der B10 und eine Umgehung für Enzweihingen würden den Verkehr dort bündeln, „wo er hingehört“ – und die Orte der Umgebung entlasten. Liebig setzt hingegen auf eine Mobilität, in der es kein Nachteil mehr wäre, aufs Auto zu verzichten, der VVS müsse von einem Verkehrs- zu einem „Umweltverbund“ weiterentwickelt werden. Weitere Schwerpunkte dieses Talk-Duells: Kitas – Zitzmann will billigere Tarife, Liebig die Elternbeiträge ganz streichen – und der Wohnungsbau: Sozialdemokrat Liebig will „50000 zusätzliche Wohnungen schaffen“, Freidemokrat Zitzmann findet, dass der Wohnungsbau nicht durch zu viel Bürokratie behindert werden dürfe,

Stephan Ludwig (Linke) und Friedemann Meyer (AfD) gerieten flugs in heftigen Streit: Ludwig warf AfD-Politikern ausländerfeindliche und rassistische Äußerungen vor, Meyer machte „die Antifa“ für gewaltsame Übergriffe auf AfD-Kandidaten verantwortlich. In puncto Mobilität sprach sich Meyer gegen „eine Planwirtschaft im Verkehr“ und für ein neues Schienennetz für Personenzüge aus, durch das mehr Kapazität für Güterzüge im bestehenden Netz entstünde. Ludwig will „die Privilegierung des Autos beenden“ und träumt von einem „Schienen-Nordostring“ für die Region.

Wer das Gespräch verpasst hat, kann es im Video anschauen: