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Gesundheitscampus kann jetzt kommen

Ehemaliges Marbacher Krankenhaus: Die Einrichtung wird jetzt zur vorübergehenden Zuflucht für bis zu 100 Geflüchtete aus der Ukraine. Foto: Andreas Becker
Ehemaliges Marbacher Krankenhaus: Die Einrichtung wird jetzt zur vorübergehenden Zuflucht für bis zu 100 Geflüchtete aus der Ukraine. Foto: Andreas Becker
Das Tauziehen um den geplanten Gesundheitscampus Marbach hat ein Ende. Der Landkreis, die Stadt Marbach, die Evangelische Heimstiftung und die Kliniken-Holding RKH haben sich auf eine Absichtserklärung geeinigt, die zu einem städtebaulichen Vertrag führen soll.

Marbach. Die Einigung, die erst jetzt bekanntgegeben wurde, war bereits Ende September erzielt worden. „Dass die Absichtserklärung von allen Beteiligten unterzeichnet worden ist, freut mich sehr. Auf diese Weise haben wir einen großen Schritt zur Weiterentwicklung des Standorts gemacht“, wird Landrat Dietmar Allgaier in einer Pressemitteilung zitiert. Er ist Aufsichtsratsvorsitzender der RKH-Kliniken und der Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim (KLB).

Eine Projektgruppe aller Beteiligten beschäftigte sich in einer Klausurtagung mit der Weiterentwicklung des Areals rund um das ehemalige Krankenhaus Marbach. Die KLB sind Eigentümer eines rund vier Hektar großen Hanggrundstücks dort. Der Landkreis bekannte sich zu einer dezentralen Gesundheitsversorgung und damit zur Errichtung des Gesundheitscampus. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass der anhaltende Trend zur ambulanten Krankenversorgung eine Neustrukturierung und Stärkung des ambulanten Angebots am Standort Marbach notwendig macht.

Ein wesentlicher Baustein dafür sind zusätzliche Flächen für praktizierende Ärzte und gesundheitsnahe Dienstleister. Dies soll mit einer Erweiterung des Ärztehauses unter Einbeziehung des bestehenden OP-Bereichs erreicht werden. Träger und Vermieter der Flächen für Arztpraxen und weitere Gesundheitsanbieter wird die RKH sein. Die Stadt Marbach unterstützt diese Aktivitäten und fordert eine schnelle Realisierung.

Weitere Bausteine sind der Bau einer Berufsfachschule für Pflege mit Platz für bis zu 350 Pflegeschüler und einem Wohnheim für Pflegeschüler mit etwa 115 Wohneinheiten. Durch die neu vorgeschriebene „generalistische“ Pflegeausbildung werden in der Berufsfachschule auch Auszubildende anderer Pflegeeinrichtungen des Landkreises ausgebildet. Dies führt zu einem größeren Raumbedarf, der an der Pflegeschule in Ludwigsburg nicht zu erfüllen ist.

Die Evangelische Heimstiftung plant einen Mix verschiedener Wohn- und Betreuungsformen: eine Pflegeeinrichtung mit Dauer- und Kurzzeitpflege, Betreute Wohnungen und Pflegewohnungen, eine Tagespflege und Wohnraum für klinische Nachsorge. Das Konzept wird sowohl von den KLB als auch von der Stadt Marbach zur Realisierung empfohlen. Darüber hinaus wird es noch Reserveflächen für weitere Bereiche der RKH oder andere Gesundheitsanbieter sowie für medizinische Betriebswohnungen geben.

In die Gesamtplanung werden die bereits auf dem Gelände angesiedelten Einrichtungen, die DRK-Rettungswache und der Dorothea-Schiller-Kindergarten, einbezogen. Der Bebauungsplan soll auf Grundlage des Konzepts eines Preisträgers nach Auslobung eines Wettbewerbs erarbeitet werden. Eine Projektgruppe unter Leitung der RKH soll eine zügige Realisierung gewährleisten. (red)