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Grüne: Stadt soll Rofa kaufen

Die Rockfabrik in der Ludwigsburger Grönerstraße. Seit fast 37 Jahren ist sie in Betrieb. Foto: Holm Wolschendorf
Die Rockfabrik in der Ludwigsburger Grönerstraße. Seit fast 37 Jahren ist sie in Betrieb. Foto: Holm Wolschendorf
Kultdisco muss Gebäude bis zum Jahresende räumen – OB Matthias Knecht sucht das Gespräch

Ludwigsburg. Ginge es nach dem Willen der Grünen im Ludwigsburger Gemeinderat, dann würde die Stadt Ludwigsburg das Gebäude, in der die Rockfabrik zu Hause ist, kaufen und den Betreibern der Kultdisco vermieten.

„Die Rockfabrik macht Ludwigsburg weit über die Stadt- und Kreisgrenzen hinaus bekannt und steht sicher dem Scala, den Schlossfestspielen oder der MHP-Arena hier nicht nach“, heißt es in der Antragsbegründung. Der Erhalt der Rockfabrik an ihrem bisherigen Standort müsse im „höchsten eigenen Interesse der Stadt“ sein, so die Grünen.

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Christine Knoß, war zwar selbst noch nie in der Rockfabrik („tänzerisch bin ich völlig unbegabt“), doch Ehemann und Sohn gehören zur großen Fan-Gemeinde der Kultdisco. Der Antrag, so sagt sie, sei ein Versuch. „Es ist die einzige Möglichkeit, die wir haben.“

Die Immobilie in der Ludwigsburger Weststadt gehört dem Unternehmer Max Maier. Dieser hat den Rofa-Geschäftsführern die Kündigung zum 31. Dezember dieses Jahres per Anwalt zukommen lassen. Bislang hat sich Maier nicht gesprächsbereit gezeigt, und es ist inzwischen nicht mehr wahrscheinlich, dass sich dies ändern wird. Deshalb sucht die Rockfabrik eine neue Bleibe. Fündig geworden ist sie bislang noch nicht, und so fürchten die Fans inzwischen, dass es mit der Rofa vielleicht bald ganz aus sein könnte.

„Der Herr Maier kann sich doch nicht gegen alle Bürger stellen“, entrüstet sich Christine Knoß. „Da hängen so viele Herzen dran.“ Vielleicht könne man sich irgendwie einigen, hofft sie.

Oberbürgermeister Matthias Knecht hat sich schon während seines Wahlkampfs für den Erhalt der Rockfabrik ausgesprochen. „Für viele Menschen ist sie ein Teil ihrer Lebensgeschichte.“ Der Antrag der Grünen bestärke die Verwaltung in ihrem Vorgehen, die Rockfabrik möglichst zu erhalten.

„Mit den Geschäftsführern der Rockfabrik bin ich bereits in engem Kontakt. Mit Max Maier planen wir momentan einen Gesprächstermin. Im Rahmen dessen werden wir ausloten, welche Möglichkeiten es gibt. Parallel dazu denken wir über alternative Standorte nach“, so Knecht.