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Im Kreisimpfzentrum gibt es jetzt auch Astrazeneca-Impfstoff

Die erste Fuhre des Astrazeneca-Impfstoffes wird am Donnerstag in lilafarbenen Boxen angeliefert. Foto: Landratsamt Ludwigsburg/p
Die erste Fuhre des Astrazeneca-Impfstoffes wird am Donnerstag in lilafarbenen Boxen angeliefert. Foto: Landratsamt Ludwigsburg/p
Seit dieser Woche wird auch im Ludwigsburger Kreisimpfzentrum das Vakzin vom britisch-schwedischen Hersteller Astrazeneca geimpft. Aussuchen dürfen sich Impfberechtigte den Impfstoff allerdings nicht: Personen unter 65Jahren bekommen automatisch einen Termin für die Impfung mit dem Astrazeneca-Vakzin.

Ludwigsburg. Ein unscheinbarer Lieferwagen hat am Donnerstag die erste Fuhre des Astrazeneca-Impfstoffes nach Ludwigsburg gebracht. Wann genau die Lieferungen eintreffen, wird vorher nicht bekannt gegeben, auch nicht, wohin genau geliefert wird. Das habe Sicherheitsgründe, so das Sozialministerium. Kriminelle soll so wenige Möglichkeiten gegeben werden, das wertvolle Gut abzufangen. Nach Aussagen eines Sprechers des Landratsamtes hat das Kreisimpfzentrum diese Woche eine erste Lieferung von 800 Astrazeneca-Dosen erhalten. Laut Sozialministerium haben alle Kreisimpfzentren (KIZ) in Baden-Württemberg in dieser Woche 400Dosen erhalten. Da in Ludwigsburg als einer der bevölkerungsreichsten Landkreise zwei KIZ an einem Ort vereint sind, hat Ludwigsburg die doppelte Menge bekommen.

Damit werden ausschließlich Personen unter 65 Jahren geimpft, die in die Kategorie 1 fallen. Das sind zum Beispiel Pflegekräfte in Heimen, besonders gefährdetes Klinikpersonal sowie Mitarbeiter des Rettungsdienstes und der Impfzentren. Aussuchen können sich Impfberechtigte den Impfstoff nicht. „Impfberechtigte aus der Altersgruppe zwischen 18 und 65 Jahren, die eine Impfung mit dem Impfstoff von Astrazeneca ablehnen, können derzeit nicht geimpft werden“, so ein Sprecher des Ministeriums. Wer welchen Impfstoff bekommt, wird bei der Terminvergabe geregelt. Das bedeutet: Personen unter 65 Jahren können nur Termine für Astrazeneca buchen. Personen ab 65 Jahren nur Termine für Biontech, erläutert der Sprecher des Landratsamtes.

Nach Baden-Württemberg wurden bislang insgesamt 100800 Impfdosen von Astrazeneca geliefert. Die erste Lieferung mit 48000 Dosen wurde komplett, die zweite Lieferung mit 52800 Dosen zum größten Teil den Krankenhäusern im Land zur Verfügung gestellt, so der Sprecher des Sozialministeriums. Das Sozialministerium widerspricht den Vorwürfen, das Astrazeneca-Vakzin sei ein Impfstoff zweiter Klasse. „Auch der Impfstoff von Astrazenca verhindert, dass Menschen nach einer Corona-Infektion einen schweren oder tödlichen Verlauf erleiden – und darum geht es bei einer Impfung“, so der Sprecher. Den Impfstoff von Moderna, der dritte, der in Deutschland bislang zugelassen ist, gibt es weiterhin nicht in den KIZ, sondern nur in den Zentralen Impfzentren des Landes. Wegen der sehr geringen Liefermengen, heißt es. In Baden-Württemberg wird der Impfstoff nicht nach Einwohnerzahl an die Impfzentren verteilt. Stattdessen erhalten alle KIZ gleich viele Dosen. Dass nicht nach Einwohnerzahlen verteilt wird, kritisieren manche. „Alle Kreise gehört bei der Verteilung der Impfdosen gleichmäßig berücksichtigt“, so der SPD-Abgeordnete Gernot Gruber aus dem Rems-Murr-Kreis.

Seit vergangener Woche laufen im Ludwigsburger KIZ auch die Zweitimpfungen. Seit dem gestrigen Freitag bekommen 251Personen täglich ihre Erst- oder Zweitimpfung. „Durch den Astrazeneca-Impfstoff werden es nun immer mehr“, so der Sprecher des Landratsamtes. Im Durchschnitt kommen täglich nur zwei Impflinge nicht zum Termin, sagt er weiter. Wenn eine angemeldete Person nicht erscheint, gibt es eine Telefonliste mit Personen der Priorität 1, die abtelefoniert wird. Das sind beispielsweise Personen aus der ambulanten Altenpflege und Personen über 80 Jahre. Kein Impfstoff gehe verloren.