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Impf-Hotline der Stadt startet holprig

Bei der Impfhotline der Stadt lief am ersten Tag nicht alles wie geplant. Symbolbild:Armin Weigel/dpa
Bei der Impfhotline der Stadt lief am ersten Tag nicht alles wie geplant. Symbolbild:Armin Weigel/dpa
Nur Über-80-Jährige können sich auf die Liste setzen lassen – Neue Idee: Freiwillige Impfpatenschaften

Ludwigsburg. Am Montag hat Ludwigsburg seine Hotline zur Vereinbarung von Impfterminen für Senioren freigeschaltet. Doch gleich zu Beginn kam es zu Problemen: So berichteten uns Leser, dass sie niemanden erreicht haben. Das liege daran, dass sehr viele Menschen angerufen haben und deshalb viele nicht durchgekommen seien, so Volker Henning, zu dessen Fachbereich das Seniorenbüro zählt, das die Hotline betreibt.

Schon am Wochenende hat es laut Henning die ersten Anrufe gegeben, am Montag sei es um 6Uhr losgegangen, obwohl die Hotline wie angekündigt erst um 10Uhr startete. Zwei Mitarbeiterinnen teilen sich den Telefondienst im Schichtbetrieb, so Henning. Für die Zeiten, in denen die Hotline erreichbar ist, kamen am ersten Tag „100 Anrufe im Minutentakt rein“, sagt er. Durchgekommen sind offenbar bei weitem nicht alle. Die Hotline ist mit einer Leitung so geschaltet, dass Anrufer das Belegtzeichen hören, wenn bereits telefoniert wird.

Das Problem für Henning ist, dass viele Menschen angerufen haben, „die eigentlich nicht hätten anrufen sollen, und damit die Leitung blockierten“. Laut Stadtverwaltung ist ihre Impf-Hotline ein Angebot für Senioren, die über 80Jahre alt und damit berechtigt für die Impfung sind – und zwar nur solche, die keine Angehörigen haben. 90Prozent der Anrufer am ersten Tag seien jedoch Angehörige gewesen, die ein Elternteil auf die Liste setzen lassen wollten. Oder Senioren, die bereits etwa beim DRK auf der Liste stehen.

„Solange unsere Mitarbeiter erklären, dass die Hotline nicht für sie ist, blockieren diese Anrufer die Leitung“, so Henning. Die erste Frage beim Anruf, sagt er, sei die nach dem Alter. Rufe jemand an, der unter 80 ist, werde ihm erklärt, dass er sich selbst um einen Termin für den Angehörigen kümmern soll. Auf die Liste für eine Terminvereinbarung kommen nur die Über-80-Jährigen, die selbst anrufen.

In anderen Städten sieht man das anders. In Kornwestheim zum Beispiel können auch Angehörige einen Impfberechtigten bei der Service-Nummer anmelden. Es gehe schließlich um eine Service-Hotline, sagt eine Sprecherin der Stadt Kornwestheim und betont dabei das Wort „Service“.

In Ludwigsburg hingegen hat man kurz nach dem holprigen Start der Hotline schon ganz neue Ideen: Man sei am Überlegen, Impfpatenschaften zu organisieren, so Henning. Die Idee sei von Bürgern weitergeleitet worden, Leinfelden-Echterdingen setze sie bereits um. Dabei werden Freiwillige gesucht, die sich um jeweils einen Impfberechtigten kümmern. Dazu gehört zum Beispiel das Vereinbaren von Terminen, aber auch das Organisieren einer Transportmöglichkeit. „Das können wir uns auch für Ludwigsburg vorstellen“, so Henning.