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Impuls für ein lebendigeres Dorf

Die Arbeiten auf dem Gelände hinter dem TSV-Vereinsheim laufen bereits.
Die Arbeiten auf dem Gelände hinter dem TSV-Vereinsheim laufen bereits.
Beim Spatenstich: Initiator Klaus Schuller erläutert das Projekt. Fotos: Andreas Becker
Beim Spatenstich: Initiator Klaus Schuller erläutert das Projekt. Foto: Andreas Becker
Der Weg zum Hochdorfer Erlebnispark war lang. Fünf Jahre dauerte es von der ersten Idee bis zum Spatenstich am gestrigen Freitag. Die Bagger sind bereits am Werk. Schon in wenigen Wochen soll das Werk vollendet sein.

Eberdingen. Am Waldrand von Hochdorf, in direkter Nachbarschaft zum TSV-Vereinsheim, der Pizzeria Chiara, wird ein Freizeitgelände für alle Generationen angelegt. Zugänglich für alle. Auf einem Multifunktionsbeachfeld soll künftig Volleyball, Handball und Fußball gespielt werden. Der bestehende Hartplatz am Pfaffenwald wird erneuert, auch für Inline-Hockey oder Badminton. Das Streetballfeld wird mit einer Randkante versehen, so dass es, wenn es ausreichend kalt ist, geflutet und zur Natureisbahn werden kann. Zum Schlittschuhlaufen, Eishockeyspielen oder Eisstockschießen.

Daneben wird ein Rasenbolzplatz angelegt, zusätzlich entsteht eine Boulebahn, eine Tischtennisplatte wird aufgestellt, eine Slackline gespannt. Klettergerüste, eine Boulder-Wand und ein Mini-Trampolin wird werden aufgebaut, robuste Spielgeräte für kleinere Kinder aufgestellt. Sitzgelegenheiten im eigenen Picknickbereich laden zum geselligen Verweilen ein.

Zwischen Rasenfeld und Sportheim entsteht ein geschotterter Festplatz. Am Rande des Platzes wird eine Kleinkunstbühne gebaut, auf der künftig zum Beispiel Jazzkonzerte organisiert werden. Der ebenfalls im Areal befindliche Tennisplatz bleibt bestehen. Für Wanderlustige sollen, vom Erlebnispark ausgehend, Wanderwege ausgeschildert werden, die an bestehende Routen anschließen. Auch lokale Feste und Angebote von Höfen der Umgebung könnten mit dem Park verbunden werden, etwa durch eine Besen- oder eine Erdbeerwanderung, stellt Initiator Klaus Schuller sich vor. „Es soll eine Mischung aus Sport, Unterhaltung und Entspannung entstehen.“ Angedacht ist, das Gelände mit einer Videoanlage gegen Vandalismus zu überwachen. Poller stoppen Autofahrer. Für Bedürfnisse wird eine barrierefreie, umweltfreundliche und leicht zu reinigende Biotoilette aufgestellt.

„Wir wollen Raum schaffen für alle Generationen“, sagen Klaus Schuller und Andreas Forster, die die Idee für den Erlebnispark hatten. Der Ort sei ideal gelegen am Schnittpunkt zu Enzweihingen, Riet, Nussdorf, Eberdingen, Heimerdingen und Schwieberdingen. Die beiden hoffen auf Strahlkraft über die Ortsgrenzen hinaus. Auch zahlreiche Rad- und Wanderwege werden sich hier kreuzen, etwa der Keltenweg. Schüler könnten sich hier außerdem nach einem Besuch des Keltenmuseums stärken und austoben, die Kirchen könnten Freiluftgottesdienste halten. „Die Nutzungsmöglichkeiten sind vielfältig.“

Der Unternehmensberater und der Projektleiter befassen sich seit mehreren Jahren mit den Plänen für einen Erlebnispark. Geboren ist die Idee aus einer Väterkrabbelgruppe heraus. „Wir bemerkten, dass in Hochdorf am Feierabend oder an den Wochenenden kaum etwas für Familien mit Kindern und Jugendlichen geboten ist.“ Deshalb soll jetzt ein zentraler Ort gestaltet werden, an dem man sich gesellig zu Sport und Spiel treffen kann. Außerdem könne sich der TSV Hochdorf dadurch moderner ausrichten, Kinder zu Bewegung animiert und Anreize geschaffen werden, das nahegelegene Restaurant zu besuchen. Es ist die einzige noch verbliebene Hochdorfer Gaststätte.

Es fehlen noch reichlich Spenden

Die Kosten für das Projekt sind beträchtlich: 564000 Euro. 210000 Euro schießen das Land Baden-Württemberg und Leader Heckengäu zu. Das ist ein Förderprogramm der Europäischen Union mit dem Ziel, ländliche Gebiete zu stärken und zu entwickeln. Die Gemeinde Eberdingen steuert zurückhaltende 35000 Euro bei. Außerdem stellt sie das notwendige Grundstück zur Verfügung. Aber nur unter der Bedingung, dass der Förderverein Erlebnispark Hochdorf/Enz die Kosten für die Versicherung trägt, die Verwaltung übernimmt und sich alleine um die Unterhaltung des Geländes kümmert. Dazu gehören Rasenmähen, Heckenschnitt und Sauberhaltung. Die Leerung der Mülleimer wird der Bauhof übernehmen. An Spenden sind bislang knapp 140000 Euro eingegangen. Es fehlen noch 190000 Euro. Die sollen auch über Patenschaften für Spielgeräte eingenommen werden.

CDU-Staatssekretärin Sabine Kurtz ist beeindruckt, dass aus einem bürgerschaftlichen Engagement heraus hier ein Ort der Begegnung und des Austausches entsteht. Auch ihr Fraktionskollege Konrad Epple meint: „Des g’fällt oim“ und spaßt: „Hoffentlich findet mer koine Knoche“. Der Einrichtung wünscht er, dass sie Generationen überdauern möge. Barbara Smith, Geschäftsführerin von Leader Heckengäu, nennt das Projekt beispielhaft, wie von Bürgern für Bürger etwas entsteht. Bürgermeister Peter Schäfer findet die Leistung eines kleinen Fördervereins „einfach nur gigantisch“ und steigere die Attraktivität Hochdorfs enorm. Dem offiziellen Spatenstich folgte eine zünftige Grillhocketse.

Internet: www. erlebnispark-hochdorf-enz.de