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In Bietigheim spielt die Zeit verrückt

Kaum Zeit zum Durchatmen: Bietigheims Spielmacher Jonas Link (am Ball) hat es gegen die robuste Eisenach-Abwehr schwer. Foto: Baumann
Kaum Zeit zum Durchatmen: Bietigheims Spielmacher Jonas Link (am Ball) hat es gegen die robuste Eisenach-Abwehr schwer. Foto: Baumann
Die SG BBM Bietigheim hat auch ihr drittes Saisonspiel vor eigenem Publikum nicht siegreich gestalten können. In einer wüsten Partie trennte sich der Bundesliga-Absteiger vom Zweitligaaufsteiger ThSV Eisenach gestern Abend 25:25 (13:13). Selbst die Zeitnahme spielte in diesem Handball-Krimi verrückt.

Bietigheim-Bissingen. Schon unmittelbar nach der Halbzeitpause wurde die Geduld der 1810 Zuschauer in der Ege Trans-Arena und das Nervenkostüm der Spieler auf eine harte Probe gestellt. Die Zeitnahme auf dem großen Videowürfel über dem Spielfeld kam nicht wieder ins Laufen. Zeit genug also in der viertelstündigen Zwangspause zum Warmhalten der Muskulatur, was in der Hitze des Gefechts aber eigentlich gar nicht nötig war.

Hektik in der Schlussphase

Richtig hektisch wurde es in einer bis dahin äußerst zerfahrenen Partie vor allem in der Schlussphase. Bietigheim lag mit 23:25 im Hintertreffen, als Patrick Rentschler nach einer Auszeit von Trainer Hannes Jon Jonsson der Anschlusstreffer zum 24:25 gelang. Wenig später erzielte Rechtsaußen Jan Döll gar den 25:25-Ausgleich, dann aber nahm das Drama seinen Lauf. Nach einem Foul an Yoav Lumbroso parierte SG-Torwart Jürgen Müller mit der rechten Hand und einem Glanzreflex zunächst den eigentlich gut geworfenen Siebenmeter von Ante Tokic. Das brachte die Halle zum Toben, dann aber wurde der Tempogegenstoß der Hausherren vom Schiedsrichtergespann erneut abrupt unterbrochen. Der Grund: Die Uhr unterm Dach tickte nicht mehr, sie blieb exakt zweieinhalb Minuten vor dem Ende stehen und das konfuse Spiel konnte nicht fortgesetzt werden. Erst nach heftiger Diskussion wurde die Partie – diesmal ohne sichtbare Zeitnahme unterm Dach – zu Ende geführt. Döll vergab noch einmal eine Riesenchance von der Außenbahn, auf der Gegenseite hielt Torwart Müller noch einmal spektakulär – dann war das extrem spannende, aber keineswegs hochklassige Kräftemessen endgültig beendet.

Die SG hatte sich nach zwei Heimniederlagen und zwei Auswärtssiegen einiges vorgenommen, konnte ihren Ansprüchen gegen die robusten Eisenacher aber zu keinem Zeitpunkt gerecht werden. In der ersten Hälfte lag das Team von Trainer Jonsson gegen dessen ehemaligen Verein zwischenzeitlich mit drei Treffern (7:10) im Hintertreffen.

Zwar blieb man meist nach starken Einzelaktionen entweder von Jonas Link (7 Treffer) oder aber Dominik Claus (6) stets auf Tuchfühlung, absetzen konnten sich die favorisierten Hausherren aber nicht. Dazu wurden zu viele Aktionen zu hastig abgeschlossen, aus dem Rückraum verpasste allein Vetle Ronningen gleich dreimal hintereinander beste Wurfgelegenheiten. Auf Eisenacher Seite stach neben Torjäger Ante Tokic (9 Tore/4 Siebenmeter) vor allem Torwart Blaz Voncina und Andrej Obranovic (5 Tore) hervor.

SG BBM: Müller, Maier; Rentschler (2), Claus (6), Öhler, Schäfer (1/1), Ronningen, Dahlhaus (2), Link (7), Asmuth (1), Trost (2), Döll (2), Fischer (2).