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Kelter wird zum Kulturzentrum

In den hohen Raum in der Kleinbottwarer Kelter werden in Zukunft nicht nur Bernd Mannsperger, Tochter Johanna, Ehefrau Tatjana Boschko und Martin Hegendorf tanzen. Die Entfernung der Stahltanks ist die größte Herausforderung bei der Sanierung. Fotos:
In den hohen Raum in der Kleinbottwarer Kelter werden in Zukunft nicht nur Bernd Mannsperger, Tochter Johanna, Ehefrau Tatjana Boschko und Martin Hegendorf tanzen. Die Entfernung der Stahltanks ist die größte Herausforderung bei der Sanierung. Foto: Andreas Becker
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Seit April saniert Bernd Mannsperger das Kleinbottwarer Gebäude – Präsentation im Rahmen eines Tags der offenen Tür

Steinheim. Tanzlehrerin Tatjana Boschko-Mannsperger ist glücklich, weil ihre Tanzkinder jetzt endlich so richtig viel Platz haben, ihr Mann Bernd Mannsperger ist glücklich, weil er immer glücklich ist, wenn er etwas umbauen kann, und weil er als Eigentümer das Gebäude erhalten und mit Leben füllen darf, und der GSV Kleinbottwar Vorsitzende Martin Hegendorf ist glücklich, weil der Umbau der Kelter ein Meilenstein für den GSV sei.

Als der Kleinbottwarer Bernd Mannsperger die Kelter im Januar von der Stadt kaufte, betonte er, dies sei eine „Herzensache“ für ihn. Und das merkt man dem Gebäude jetzt auch an. Obwohl er mit seinen fleißigen Helferlein das Obergeschoss der Kelter nur provisorisch saniert, steckt wie so oft viel Herzblut im Detail. Noch ist nicht entschieden, ob die Stadt hier einen Kindergarten für das neue Baugebiet „Scheibenäcker“ einrichten will, weshalb die Mannspergers zunächst nur das Notwendigste richteten. Die Dachrinnen wurden erneuert, Holzböden abgeschliffen, Türen und Rahmen neu gestrichen. Der künftige Geräteraum des GSV ist bis auf die Schränke noch unvollständig, das Weinberg- und Heimatmuseum, das in Zusammenarbeit mit der Heimatpflegerin Helga Becker und dem früheren Ortsvorsteher Manfred Waters eingerichtet werden soll, könnte eventuell bis zur Feier der Eingliederung Kleinbottwars nach Steinheim vor 50 Jahren im November fertig sein.

Tatjana Boschkos Tanzstudio wird schon genutzt, Lautsprecher, LED-Lichtanlage und Schwungboden können aber jederzeit ins Untergeschoss umgezogen werden, wenn die Pläne der Stadt konkret werden sollten. „Die Kinder genießen es so, dass sie jetzt genügend Platz haben“, schwärmt Boschko. Sie gibt Tanzkurse für Kinder und Jugendliche von Ballett bis Hip-Hop, die bisherigen Räume in der Hohe Straße waren zu klein für die inzwischen 70 Schüler. Der große Tanzsaal nebenan bietet zudem Raum für kühne akrobatische Sprünge. Hier in dem hellen Saal ist auf Wunsch des Denkmalamtes die Dachkonstruktion sichtbar, aber inzwischen weiß gestrichen. Im Moment ist es hier angenehm kühl, im Winter wird mit einer Gasheizung für Wärme gesorgt. Diesen Raum wird in Zukunft auch der GSV Kleinbottwar nutzen und Gesundheitskurse wie Yoga, Rückenfit und Gymnastik anbieten. „Wir erwarten durch das Baugebiet mindestens 300 neue Einwohner und somit neue Mitglieder, so dass wir unser Angebot ausweiten können“, so Hegendorf.

Alle gemeinsam firmieren in Zukunft als Sport- und Kulturzentrum Kulturwerk Kleinbottwar, das auch Veranstaltungen anbieten will – im vorgegebenen Rahmen. „Wir dürfen nur vier Veranstaltungen im Jahr anbieten, die länger als 22 Uhr gehen“, so Mannsperger.

Die unangenehme Überraschung wartete in einem Nebenraum: Sechs alte Stahltanks à 20000 Liter. „Die müssen Stück für Stück mit dem Schneidebrenner herausgeschnitten werden“, berichtet Mannsperger von einem Zusatzaufwand, mit dem keiner gerechnet hatte. Aber der Raum sei zu schade, als dass man die Tanks einfach drin stehenlasse. Mit der Reinigung der Fassade wollen es die Mannspergers dann erst einmal bewenden lassen. „Es ging jetzt hauptsächlich darum, die Substanz zu erhalten“, betont der Kleinbottwarer. Was bis jetzt erreicht wurde, wollen sie den Kleinbottwarern zeigen, beim Kelterfest am Sonntag, 11. September, von 14 bis 22 Uhr.