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Kleines Ventil, großer Wasserschaden

Noch immer kann die neue Harzberghalle nicht für Veranstaltungen genutzt werden. Archivfoto: Holm Wolschendorf
Noch immer kann die neue Harzberghalle nicht für Veranstaltungen genutzt werden. Foto: Holm Wolschendorf
Im Foyer der Harzberghalle stehen derzeit mehrere Bautrockner. Foto: Holm Wolschendorf
Im Foyer der Harzberghalle stehen derzeit mehrere Bautrockner. Foto: Holm Wolschendorf
Wer in der Großbottwarer Harzberghalle derzeit auf die Toilette möchte, den verweist ein Schild auf die Wunnensteinhalle nebenan. Grund dafür ist ein Wasserschaden, dessen Ausmaße noch geprüft werden. Das ist nicht der erste Vorfall dieser Art in dem Neubau.

Großbottwar. „Schauen können Sie natürlich, aber bitte fassen Sie nichts an“, sagt Bürgermeister Ralf Zimmermann, als wir uns vor der Gemeinderatssitzung in den Umkleidekabinen und Sanitäranlagen umschauen. Denn da war die Beweissicherung noch nicht ganz abgeschlossen, die die Frage klären soll, wer am Ende für den Schaden aufkommen muss. Noch gibt es dazu keine Zahlen. „Das könnte in die Tausende gehen“, befürchtet der Bürgermeister aber schon jetzt. Die rund acht Millionen Euro teure Halle war bereits vor rund zwei Jahren fertiggestellt, aber pandemiebedingt erst vergangenen Herbst eingeweiht worden.

Wie lange das Wasser nun unbemerkt lief, lässt sich nicht sagen. Aufgefallen war das Ganze im Zusammenhang mit einem vorangegangenen Vorfall. Bereits vor einigen Monaten war es laut Ralf Zimmermann zu einem Druckabfall bei der Fußbodenheizung gekommen. Eine Untersuchung ergab einen Korrosionsschaden an der Hauptzuleitung, aufgrund dessen Wasser auslief. Nachdem dieses Problem behoben und das Wasser getrocknet war, überprüfte man weiterhin die Feuchtigkeit im Boden. „Als sie wieder stieg, gingen bei uns sofort die Alarmglocken los“, so der Bürgermeister.

Kommende Woche Termin mit Gutachter

Diesmal wurde als Quelle allen Übels beziehungsweise Wassers ein Ventil an einer Leitung am Waschbecken in einer Garderobe ausfindig gemacht. Es ist inzwischen ausgebaut, das Wasser wurde abgestellt. Für die Fehlfunktion sind laut dem Bürgermeister zwei Gründe denkbar: Das Ventil könnte schon ab Werk defekt gewesen oder falsch eingebaut worden sein. Ob die beiden Vorfälle zusammenhängen, etwa das zweite Leck schon länger bestand und den ersten Schaden verursachte, werde noch geprüft.

Die Harzberghalle besteht zu großen Teilen aus Holz, doch der Bürgermeister zeigt sich vorsichtig optimistisch, dass dieses keinen dauerhaften Schaden genommen hat. Anfang der kommenden Woche findet ein Treffen mit dem Gutachter und der Versicherung vor Ort statt. „Danach wissen wir hoffentlich, wie wir mit dem Thema weiter vorgehen“, so der Bürgermeister.

Trotz der Bautrockner, die nun vor allem im Foyer laufen, kann die Halle auch derzeit für Veranstaltungen genutzt werden, aber eben ohne die Toiletten. „Das funktioniert ein Stück weit, kommt aber eben auch auf die Art der Veranstaltung an“, so Ralf Zimmermann. Auch deshalb hofft er auf eine schnelle Lösung, hat aber zugleich den Anspruch, den Schaden sauber aufzuarbeiten: „Nicht dass uns das später wieder auf die Füße fällt. Die Halle ist ja noch sehr jung und soll noch einige Jahrzehnte stehen.“