1. Startseite
  2. Sport
  3. Handball
Logo

Saisonfinale
Konfettiregen, Sektdusche und Bundesliga-Rekord

Bietigheims Erfolgstrainer: Martin Albertsen ballt die Fäuste.Foto: Baumann
Bietigheims Erfolgstrainer: Martin Albertsen ballt die Fäuste. Foto: Baumann
Im Konfettiregen tanzten die Bietigheimer Handballerinnen auf dem Parkett der Ludwigsburger MHP-Arena und sangen freudetrunken gemeinsam mit den Fans.

Ludwigsburg. 2425 Zuschauer beim Saisonfinale bedeuteten Bundesliga-Rekord für Bietigheimer Bundesliga-Heimspiele. Und das erwartungsfrohe Publikum wurde nicht enttäuscht. Das Drehbuch hatte am letzten Spieltag die Meisterschaft für die SG BBM Bietigheim vorgesehen und im Fernduell der SG mit dem punktgleichen Konkurrenten und Titelverteidiger Thüringer HC erwies sich das Rumpfteam von Frisch Auf Göppingen nicht als Spielverderber.

Bereits bei Halbzeit (19:7) war klar, dass die Feierlichkeiten eingeläutet werden konnten und nach dem 34:18-Endstand atmete SG-Sportdirektor Gerit Winnen tief durch: „Jetzt fällt der Druck komplett ab.“

Während Andreas Thiel, ehemaliger Weltklassetorhüter (Spitzname „Hexer“) und jetzt Liga-Präsident der Frauenhandball-Bundesliga, Medaillen und Meisterpokal überreichte und SG-Mäzen Eberhard Bezner, Seniorchef der Firma Olymp, seinen Spielerinnen eine Sektdusche verpasste, lobte Winnen die mentale Stärke und den Teamgeist der Meistertruppe, die – obwohl in 26 Punktspielen nur einmal besiegt – erst in den letzten 60 Minuten der Saison die Ernte einfahren konnte.

„Ich denke, wir hatten dieses Mal den bislang stärksten Kader, aber es war auch nervenaufreibend“, befand Ex-Bundesligaspieler Winnen, der auch an die erste deutsche Meisterschaft vor zwei Jahren erinnerte. „Da haben wir die Liga dominiert, ohne Punktverlust.“

Einer der Erfolgsgaranten ist der dänische Trainer Martin Fruelund Albertsen, seit Ende 2014 in Bietigheim. „Für diesen Titel haben wir extrem hart gearbeitet“, sagte der 45-Jährige, der nach der Saison 2019/20 die SG verlassen wird und sich dann als Cheftrainer in der Schweizer Handball-Akademie der Nachwuchsförderung widmen möchte.

Bereits am Samstagabend mit Blumen verabschiedet wurden vier Bietigheimer Spielerinnen: Charris Rozemalen (geht nach Toulon), Ines Ivancok (zur HSG Bensheim/Auerbach), Anja Hoekstra (Karriereende) und Daniela Gustin (Ziel unbekannt). Mit der Nationalspielerin Amelie Berger von Bayer Leverkusen und der Norwegerin Maren Nyland Aardahl stehen zwei Neuzugänge bereits fest, ein oder zwei Spielerinnen sollen noch kommen.

Ob ein eingespieltes Team auch auf europäischer Ebene für Furore sorgen kann, bleibt abzuwarten. „Die Champions League ist ein hartes Geschäft, da ist das Niveau sehr hoch“, weiß Winnen, der keine Wunderdinge erwartet. „Das ist dann natürlich auch eine Frage des Geldes.“ Das Hauptaugenmerk in Bietigheim sei weiter auf Meisterschaft und Pokal ausgerichtet. Und da haben Kim Naidzinavicius und Co. am Wochenende das nächste große Ziel vor Augen: Im Pokal-Final-Four wird in der Stuttgarter Porsche-Arena das Double angestrebt.