1. Startseite
Logo

Kreis kommt gut durch die Krise

Der Stadt Remseck fehlt eine ganze Menge Geld, um ihre Projekte zu finanzieren. Symbolfoto: Bernd Wüstneck/dpa
Der Stadt Remseck fehlt eine ganze Menge Geld, um ihre Projekte zu finanzieren. Symbol Foto: Bernd Wüstneck/dpa
350_0900_34203_Veraenderungen.jpg
350_0900_34202_Gesamtergebnis.jpg
Der Landkreis Ludwigsburg ist finanziell deutlich besser durch die Coronakrise gekommen als zunächst befürchtet. Im vergangenen Jahr steht unter dem Strich ein Überschuss von 29,8 Millionen Euro. Und auch in diesem Jahr sieht es gut aus.

Kreis Ludwigsburg. „Wenn uns im Frühjahr vergangenen Jahres jemand gesagt hätte, dass wir am Ende noch Geld übrig haben, dann hätte ich es nicht geglaubt.“ Landrat Dietmar Allgaier erinnerte im Verwaltungsausschuss an die turbulente Zeit zu Beginn der Coronakrise, als die Kreisverwaltung und die meisten Kommunen bei den Ausgaben voll aufs Bremspedal getreten sind. „Viele haben Haushaltssperren erlassen, weil sie nicht wussten, wie die Finanzen sich entwickeln.“ Doch so schlimm, wie befürchtet, ist es zumindest im Landkreis nicht gekommen. Hatte Finanzdezernentin Bettina Beck ursprünglich mit einem Defizit von 11,6 Millionen Euro gerechnet, liegt der Kreis jetzt bei 29,8 Millionen Euro im Plus. Damit hat sich die Haushaltslage um 41,4 Millionen Euro gegenüber den Planungen verbessert. Das hat verschiedene Gründe, wie Beck ausführte. Vor allem beim Arbeitslosengeld und bei den Ausgaben für Flüchtlingsunterkünfte musste weniger Geld ausgegeben werden. Die Rücklage wächst damit auf 189 Millionen Euro an. Ein Rekordergebnis. „Damit können wir durchaus zufrieden sein“, so Allgaier, was der Benninger Bürgermeister Klaus Warthon (Freie Wähler) als „schwäbisches Understatement“ kommentierte.

Auch die aktuelle Finanzlage stellt sich deutlich besser dar, als ursprünglich gedacht. War Beck noch von einem Loch von 15,4 Millionen Euro ausgegangen, dürfte dies nach derzeitiger Prognose am Ende nur 4,9 Millionen Euro im Minus liegen. Die Zahlungen von Bund und Ländern fallen um sechs Millionen Euro höher aus und die Einnahmen aus der Grunderwerbssteuer sind voraussichtlich zehn Millionen Euro höher als zunächst angenommen. Aber es werden auch Investitionen nicht durchgeführt, wie die Erneuerung der Kreisstraße zwischen Enzweihingen und Riet sowie zwischen Unterriexingen und Untermberg. Darüber hinaus werden geplante Ausgaben für die Stadtbahn noch nicht fällig.

Für die guten Zahlen gab es von den Kreisräten durchgängig Lob. Kritik wurde allerdings geübt, dass die Planungen immer wieder vom tatsächlichen Ergebnis abwichen. „Das ist aber von vielen externen Faktoren wie der Bundeshilfe abhängig gewesen“, so Bietigheims Oberbürgermeister Jürgen Kessing. Dennoch nutzten CDU und Freie Wähler die Debatte, um schon mal die Erwartungen auf eine steigende Kreisumlage zu dämpfen. „Das können wir bei dieser Finanzlage nicht vertreten“, so CDU-Fraktionschef Manfred Hollenbach. In den kommenden Wochen will Allgaier hierzu einen Vorschlag machen.