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Kreisimpfzentrum: Probelauf für den Impfstart

In zehn Impfstraßen konnten im Kreisimpfzentrum täglich 2500 Menschen geimpft werden. Nun soll es in der Halle einen kleineren Impfstützpunkt geben.Archivfoto: Holm Wolschendorf
In zehn Impfstraßen konnten im Kreisimpfzentrum täglich 2500 Menschen geimpft werden. Nun soll es in der Halle einen kleineren Impfstützpunkt geben. Foto: Holm Wolschendorf
Es ist eine Atmosphäre im Kreisimpfzentrum wie in einer Messehalle: viele Menschen, große Geräuschkulisse. Und dennoch ist alles geordnet. Gestern hat in der Ludwigsburger Weststadt ein Probedurchlauf für den Impfstart in einer Woche stattgefunden. Geimpft wurde zwar nicht – dazu fehlt noch der Impfstoff. Außerdem waren die Testpersonen keine Impfberechtigten, sondern Freiwillige aus der Belegschaft des Landratsamtes. Der Testlauf, bei dem jeder Schritt genau durchgegangen wurde, sollte Fehler und Probleme aufzeigen.

Ludwigsburg. Noch vor Betreten der Halle wird Fieber gemessen. „Wer Fieber hat, muss sofort wieder heimgehen“, sagt Andy Dorroch, Kreisbrandmeister und Bevölkerungsschutz-Beauftragter des Landkreises. Er ist verantwortlich für das Kreisimpfzentrum (KIZ). Er und seine Mitstreiter wollten mit dem Probelauf gestern sehen, wo noch nachjustiert werden muss und was bereits gut läuft. „Das hier ist keine Wohlfühloase“, sagt er mit einem Blick in die Halle. Der Zweck des KIZ sei es, effektiv zu impfen – und das stehe im Mittelpunkt.

Nachdem am Eingang der Halle geprüft wurde, ob man tatsächlich impfberechtigt ist, geht es zur Anmeldung. Dort bekommt der Impfberechtigte einen Laufzettel, auf dem genau steht, welche Stationen nacheinander zu durchgehen sind. Das Impfzentrum ist so aufgebaut, dass man, sobald man sich für eine der zehn Straßen entschieden hat, geradeaus durchgehen kann und automatisch zu jeder Station kommt. Zwischendrin gibt es jedoch die Möglichkeit, das Impfzentrum zu verlassen. Etwa, wenn man es sich anders überlegt.

Ein Informationsfilm klärt jeden, der ins Impfzentrum kommt, auf. In vielen KIZ werde der Film kinoähnlich mehrere Personen gleichzeitig gezeigt, so Andy Dorroch. In Ludwigsburg geht jeder selbst an einen Fernseher, kann die Lautstärke und Untertitel in verschiedenen Sprachen einstellen. Der Film dauert sechs Minuten. Weil das Impfzentrum in Fünf-Minuten-Schritten durchgetaktet ist, gibt es zwei Fernseh-Stationen pro Straße, damit es nicht zu einem Stau kommt.

Pro Schicht sind – wenn das KIZ voll ausgelastet ist – mehr als 20Ärzte eingeteilt, die die Impfwilligen aufklären. Diese Aufklärung muss ein Arzt machen. Impfen kann auch eine medizinische Fachkraft, ein Notfallsanitäter oder ein Apotheker. Nach der Impfung bekommt jeder einen Kleber oder ein Einlegeblatt für den Impfpass. Beim Probedurchlauf wurde natürlich nicht wirklich geimpft. Das Aufziehen der Spritze wurde mit einer Kochsalzlösung geübt.

Der Impfstoff wird in Kühlschränken in einem Container gelagert. Freiwillige bringen die Dosen auf Servierwagen zu den Impfstationen. Bis jetzt ist noch nichts in dem Container. Der Impfstoff wird voraussichtlich alle zwei Wochen ans KIZ geliefert werden und dort gelagert. Die Kühlschränke wurden vom Land gestellt und sind für die Lagerung des Impfstoffes geeignet. Sobald dieser da ist, wird die Halle Tag und Nacht bewacht, so Dorroch. Wenn jemand nicht zum Termin kommt, können Mitarbeiter des Impfzentrums geimpft werden, bevor der Impfstoff verfällt.

Die letzte Station ist der Ruhebereich. Dort stehen Mitarbeiter des DRK bereit. In einem abgeschirmten Bereich gibt es Betten. Nach Durchlaufen aller Schritte sind die Testpersonen zufrieden. „Man kann nicht viel falsch machen“, sagt eine Frau. Sie frage sich aber, ob zum Beispiel Menschen mit Rollatoren gut durch die einzelnen Stationen kommen. Eine andere Testperson regt an, man könnte am Eingang ein paar Rollstühle anbieten, damit Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, durchgeschoben werden können. Die Verantwortlichen sind zur Halbzeit des Testlaufs zufrieden.