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Linksabbiegespur kommt und bleibt

Hier soll man künftig wieder nach links abbiegen können. Die Strecke ist als Umleitung nötig, wenn 2022 die Bahnhofstraße für die Brückensanierung gesperrt wird.Foto: Holm Wolschendorf
Hier soll man künftig wieder nach links abbiegen können. Die Strecke ist als Umleitung nötig, wenn 2022 die Bahnhofstraße für die Brückensanierung gesperrt wird. Foto: Holm Wolschendorf
Stadt und Land schließen Vereinbarung – Rückbau der Spur nach Sanierung der Bottwarbrücke nicht mehr gefordert

Großbottwar. Die auf der L 1115 geplante Linksabbiegespur, die die Einfahrt nach Großbottwar über die Kleinaspacher Straße ermöglichen soll, kommt nun definitiv. Und sie darf auch bestehen bleiben, wenn sie nicht mehr als Umleitung benötigt wird. Dem Großbottwarer Bürgermeister Ralf Zimmermann war die Erleichterung anzuhören, dass mit dem Land nun eine entsprechende Einigung erzielt wurde. Im Regierungspräsidium sei man für die Änderungswünsche offen gewesen, man habe „sehr konstruktiv“ verhandelt.

Die Zeit dafür war denkbar knapp, denn die Spur wird dringend benötigt, wenn die marode Brücke über die Bottwar in der Bahnhofstraße im kommenden Jahr saniert wird. Das erfordert an dieser Stelle eine Vollsperrung über ein Dreivierteljahr, wodurch das östlich gelegene Wohn- und Gewerbegebiet schlecht erreichbar wäre. Zwar kann es grundsätzlich von Norden her über die Kreuzstraße angefahren werden. Diese Straße ist jedoch stellenweise sehr eng und aktuell für Lkws gesperrt. Doch auch Schwerlastverkehr muss das Gebiet erreichen können. „Wir brauchen auf jeden Fall einen zweiten Anschluss“, so das Fazit des Bürgermeisters. Eine Umleitung über die schmale Schleifwiesenstraße war im Gemeinderat ebenfalls diskutiert und wieder verworfen worden.

Dennoch hatte das Gremium einer Vereinbarung zur Linksabbiegespur mit dem Land als Eigentümer der Straße, wie berichtet, zunächst nicht zugestimmt. Der Grund: Von der Formulierung her war nicht ausgeschlossen, dass die Linksabbiegespur am Ende wieder zurückgebaut werden muss. Auf zusätzliche Absprachen des Bürgermeisters mit der Straßenverkehrsbehörde hatten sich die Stadträte nicht verlassen wollen. Stattdessen hatten sie eine aus ihrer Sicht sicherere Formulierung für die weitere Verhandlung abgesegnet. Denn im Fall eines Rückbaus wären zu den im Haushalt vorgesehenen Baukosten von 520 000 Euro auch noch die für den Rückbau hinzugekommen. Wäre keine Einigung mit dem Land im Sinne des Gemeinderats zustande gekommen, hätte eine Sondersitzung des Gremiums einberufen werden müssen. Bürgermeister Ralf Zimmermann zeigte sich froh, dass das nun nicht notwendig ist. Denn eine Sondersitzung hätte wiederum mehrere Tage Vorlauf gebraucht – und damit Zeitverlust bedeutet.

Doch nun können die Arbeiten für den Bau der Linksabbiegespur ausgeschrieben werden. Wenn alles wie geplant verläuft, ist der Straßenbelag noch vor Beginn des Winters fertig. Dann wird man wieder aus Richtung Autobahn in die Kleinaspacher Straße abbiegen können. Die Möglichkeit dazu hatte es vor vielen Jahren bereits gegeben – allerdings ohne Abbiegespur, was offenbar den Verkehr gefährdete und eine Sperrung mit einer Bake erforderlich machte.

Die Spur, die nun entsteht, soll eine Verzögerungsstrecke von rund 200 Metern haben. Falls sie sich im Lauf der Zeit nicht zu einem Verkehrsrisiko in Form eines Unfallschwerpunkts entwickelt, kann sie dauerhaft bleiben. Doch laut dem Bürgermeister ist in diesem Fall auch eine Lösung durch Schilder denkbar. Komplett weichen muss die Spur somit erst, falls die Landesstraße in der Zukunft ausgebaut oder gar zur Bundesstraße wird.