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Neuer Vorstandsvorsitzender für die Kellerei

Wechsel in der Vorstandschaft: Götz M. Reustle (links) scheidet Ende 2020 aus der Kellerei aus, sein Nachfolger wird Joachim Kölz. Archivfotos: Drossel/Bürkle
Wechsel in der Vorstandschaft: Götz M. Reustle (links) scheidet Ende 2020 aus der Kellerei aus, sein Nachfolger wird Joachim Kölz. Foto: Drossel/Bürkle
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Ein Nachfolger für den zum Jahresende ausscheidenden Vorstandsvorsitzenden der Felsengartenkellerei Besigheim, Dr. Götz M. Reustle, ist gefunden: Joachim Kölz, bisher Bürgermeister bei der Stadt Bietigheim-Bissingen, übernimmt das Amt zum 1. Februar 2021.

Besigheim. Schon seit längerem hatte Götz Reustle erklärt, dass er sich am Jahresende aus dem Amt des Vorstandsvorsitzenden zurückziehen möchte (wir berichteten). Er leitete die Felsengartenkellerei seit April 2007 als Vorstandsvorsitzender und baute sie zusammen mit Geschäftsführung, Vorstand und Aufsichtsrat zu einer der bedeutendsten Weingärtnergenossenschaften im Anbaugebiet Württemberg aus. Die Felsengartenkellerei hat heute etwa 1500 Mitglieder, die eine Anbaufläche von rund 715 Hektar bewirtschaften. Direkt und über ihre Töchter vermarktet die Felsengartenkellerei jährlich zwischen acht und neun Millionen Liter Wein.

Reustle weiß, dass er den Vorsitz in einer nicht nur für die Weinbranche schwierigen Zeit übergibt und wünscht seinem Nachfolger Joachim Kölz die notwendige Kraft, Ausdauer und das Geschick, um die anstehenden Herausforderungen gemeinsam mit Vorstand und Aufsichtsrat bewältigen zu können. Kölz, seit mehr als elf Jahren Bürgermeister bei der Stadt Bietigheim-Bissingen, freut sich auf die neue Aufgabe: „Auch wenn es mir sehr schwerfällt, meine Tätigkeit für die Stadt Bietigheim-Bissingen aufzugeben, so ist der Vorstandsvorsitz bei der Felsengartenkellerei doch eine neue, enorm reizvolle Aufgabe für mich.“ Es freue ihn, dass sich der Aufsichtsrat für ihn ausgesprochen habe. „Das Thema Wein ist schon seit Jahrzehnten eine Passion von mir und ich bin sicher, dass ich mit meinen Erfahrungen auch aus meiner bisherigen Tätigkeit die Felsengartenkellerei weiter auf der Erfolgsspur halten kann.“

Die Genossenschaft sei heute ein großer mittelständischer Betrieb mit tiefer regionaler Verwurzelung: „Hier kann ich meine Kenntnisse als Finanzbürgermeister, aber auch als Geschäftsführer bei der städtischen Holding und bei den Stadtwerken einbringen und zusammen mit den Gremien die Kellerei auf ihrem guten Weg, den Götz Reustle in den letzten Jahren maßgeblich gestaltet hat, weiterführen.“

Kölz ist überzeugt davon, dass der regionale Weinbau im mittleren Neckarraum mit seinen zum Teil kleinteiligen Strukturen auch in Zukunft starke Genossenschaften braucht, die auch für die kleinen und mittelgroßen Wengerter die nötigen technischen Voraussetzungen für ihre Weinproduktion bietet – und vor allem auch Vertriebswege schafft, um den Weinbau vor Ort in den Städten und Gemeinden nachhaltig zu sichern. „Die Verbraucher wünschen sich heute vermehrt Regionalität, und unser Weinbau zeigt, dass er mit regionaler Produktion, die direkt vor unserer Haustür passiert, heute Weine in einer Qualität erzeugen kann, die keinen Vergleich zu scheuen braucht. Auf diesen Trend müssen wir setzen“, so Kölz.

Dabei, hier sind sich der scheidende und der neue Vorstandsvorsitzende einig, steht der Weinbau in der Region trotzdem vor großen Herausforderungen: Da wären beispielsweise der Klimawandel und die Veränderungen bei den Handelsstrukturen sowie die gesetzlichen Vorgaben, die den genossenschaftlichen Weinbau zu laufenden Veränderungs- und Konzentrationsprozessen zwinge. (red)