Die Häuser sollen abgerissen werden, das mache auch wegen der kürzeren Dauer der Baustelle Sinn. Bei der Planung hat sich der Architekt eng an der bebauten Umgebung orientiert. Beispielsweise werden die jetzigen Steilgiebel der drei Gebäude an der Hauptstraße auch beim Neubau markante Blickfänge werden. „Das greift das Ortsbild auf“, erklärte Erdudatz. Der Architekt weiß aus eigener Erfahrung, dass es in den bestehenden alten Häusern an Licht fehle. Deswegen präge die Einbeziehung von Licht und Sonne den Entwurf so weit, dass sich die entstehenden Wohnungen zum Dorfgarten und zur Hauptstraße hin vertikal gliedern und aufbauen statt horizontal.
Insgesamt acht Wohneinheiten sind vorgesehen, darunter vier Maisonette-Wohnungen, die sich über drei Ebenen erstrecken. Im Erdgeschoss ist eine Garage für Bewohnerfahrzeuge geplant und zudem wäre dort auch Platz für den Polizeiposten. Derzeit sind die Beamten im Rathausgebäude untergebracht. „Die Räume des Polizeipostens entsprechen nicht mehr den aktuellen Sicherheitsvorgaben“, sagte Seibold. Und am jetzigen Standort sei es nicht möglich, nachzurüsten. Für eine dauerhafte Sicherung des Polizeipostens in Kirchheim sei es notwendig, verbesserte Räume zur Verfügung zu stellen. „Es ist ein glücklicher Umstand, dass die Polizei nur nach gegenüber umziehen müsste und so im Ortskern bleiben könnte.“
Wie Peter Widenhorn, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, auf Nachfrage erklärte, sei bei Polizeiposten generell die Sicherheitstechnik wesentlich. Als Beispiele nannte er unter anderem Schleusenzugang und klassifizierte Fenster. Auch müsse die Kommunikationstechnik nach neuesten Standards verbaut sein. Architekt Erdudatz leitete vor einigen Jahren die Baustelle für den Neubau des Polizeipräsidiums in Grevenmacher (Luxemburg). Was den möglichen Einzug der Kirchheimer Polizei in den Neubau betrifft, so werde er auch noch Gespräche mit der zuständigen Behörde in Ludwigsburg führen. Noch ist der Umzug nicht beschlossen.
Der Gemeinderat stimmte der Neugestaltung des Quartiers zu. Die Investoren werden nun unter anderem ein Baugesuch vorbereiten, über das die Gemeinderäte zu gegebener Zeit beschließen werden. Wenn alles planmäßig läuft, könnte das Projekt bereits kommendes Jahr angegangen werden.