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Postcards: Indie-Folk trifft Dream-Pop

Ludwigsburg. Mit einem Auftritt der Dream-Pop-Band Postcards am Donnerstagabend verabschiedete sich das Kulturprogramm der Fetzerei im Alt-Hohenecker Kronekeller in die Sommerpause. Dass das Quartett um Julia Sabra aus Beirut stammt, dürfte den einen oder anderen allerdings auf falsche Fährten gelockt haben: Ihr elektrifizierter Indie-Folk-Rock hat mit orientalischer Folklore nichts zu tun, klingt vielmehr nicht selten ein wenig nach Bands wie Bright Eyes, Yo La Tengo oder den späten Velvet Underground und könnte genauso gut in San Francisco, Dublin oder Löchgau zu Hause sein.
Ludwigsburg. Sie covern Beach House und Bon Iver, spielen eine Version der Beatles-Klassiker „Norwegian Wood“ und der traditionellen Ballade „Silver Dagger“, die unter anderem durch Joan Baez bekanntgeworden ist; hauptsächlich aber stellten sie die Songs ihrer aktuellen EP „Here Before“ vor, die als Vorbote auf ihr Debütalbum vor kurzem beim Berliner Label T3 Records erschienen ist. Meist übernimmt Sabra, die ihre Halbakustikgitarre immer wieder gegen eine Ukulele eintauscht, manchmal auch einen Synthesizer bedient, mit ihrem angenehm ätherischen Timbre den Leadgesang.

Dennoch sind es Songs wie „Walls“ oder „Porto“, die mit wundervollem Satzgesang des versatilen Gitarristen Marwan Tohme, Drummer Pascal Semerdjian und Gast-Bassist Georgy Flouty zu Highlights des Abends werden. Unaufdringlich, aber verbindlich wirkt der oft hochmelodische Sound von Postcards selbst da, wo es mal etwas lauter wird. Viel Applaus für die aufstrebende libanesische Band.