LUDWIGSBURG. Seit Minuten kommen immer wieder kleine Grüppchen Weißgewandeter durch die Gänge an den Seiten der Tribüne und nehmen ihre Plätze an den Bühnenrändern ein. Ist das schon der Anfang? Hat das Stück bereits begonnen? Subtil installiert Regisseur Axel Brauch in seiner klugen Inszenierung von „Urban Prayers“ nach einem 2016 erschienen Buch von Björn Bicker gleich zu Beginn das Motiv des Zweifelns, zunächst gar nicht auf der Bühne der Reithalle, sondern zuerst in den Köpfen des Publikums selbst.