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Schafe erobern nächsten Kreisel

Premiere im Sommer 2020: Der Kreisel an der Bahnhofstraße wird mit einem Schäferkarren und Schafen aus Metall aufgehübscht. Archivfoto: Alfred Drossel
Premiere im Sommer 2020: Der Kreisel an der Bahnhofstraße wird mit einem Schäferkarren und Schafen aus Metall aufgehübscht. Foto: Alfred Drossel
Auf Ortsschildern und bald auf einem zweiten Kreisverkehr: In Markgröningen kommt niemand am Schäferlauf vorbei.

Markgröningen. Die Schäferlauffreunde um ihren Vorsitzenden Marc Reutter haben ein Händchen für Symbolik. Wer in ihrem Verein Mitglied werden will, muss einen Beitrag in Höhe von 24,08 Euro entrichten – die Zahlenkombination spielt auf den Bartholomäustag am 24. August an, um den in Markgröningen der Schäferlauf über die Bühne geht.

Nun wollen die Schäferlauffreunde ein weiteres Projekt in die Hand nehmen, um das Markgröninger Traditionsfest, das in den vergangenen beiden Jahren Corona zum Opfer gefallen ist, ins rechte Licht zu rücken. An der Straße nach Asperg soll ein Kreisverkehr mit Schäferlaufmotiven aufgehübscht werden. Dem Auftraggeber Reutter schweben vier Schafsfiguren vor, die direkt auf dem Kreisverkehr aufgestellt werden, sowie eine Schäferfigur, drei Fahnen und ein Werbeschild, die auf dem Hang gegenüber platziert werden sollen. Die Fahnen und das Werbeschild kommen aber offenbar nur im August für die Schäferlaufzeit zum Einsatz. Der Architekt des Vorhabens ist Bodo Lindner, der 2. Vorsitzende der Grün-Alternativen Liste GAL in Markgröningen.

Reicht der Abstand zur Straße?

Die Stadtverwaltung um Bürgermeister Rudolf Kürner, der seine 24,08 Euro für die Schäferlauffreunde schon entrichtet hat, und die Kommunalpolitik begrüßten das Vorhaben bereits im Ausschuss für Umwelt und Technik. „Wir freuen uns, dass ein zweiter Kreisverkehr in Markgröningen geschmückt wird“, sagte die Freie Wählerin Andrea Ritz. Der Christdemokrat Simeon Fleckhammer lobte, dass erneut ein Verein die Bauherrschaft übernehme.

An der Straße nach Tamm pflegen und bepflanzen die Landfrauen seit Langem einen Kreisverkehr. Den ersten Schäferlaufkreisel ließ der Verein Markgröningen aktiv im Sommer 2020 für einen vierstelligen Betrag an der Bahnhofstraße anlegen. Der städtische Bauhof restaurierte dafür einen alten Schäferkarren. Dazu kamen originelle, große Schafe sowie ein Schäfer aus Metall. Die Idee: Das ganze Jahr über darauf hinzuweisen, dass Markgröningen Schäferlaufstadt ist. Seit Jahresbeginn steht der Titel auch auf den Ortsschildern.

Vor gut einem Jahr demolierten allerdings Randalierer die Schafe auf dem Kreisel. Wolfgang Milde, der Sprecher des Vereins Markgröningen aktiv und ehemaliger Schäferlaufsprecher damals: „Es muss die reine Lust am Zerstören gewesen sein.“

Für den Kreisel der Schäferlauffreunde an der Ortsumfahrung muss nun noch das Landratsamt grünes Licht geben, da die Figuren, Fahnen und die Werbeanlage ein 15-Meter-Abstandsgebot zur Straße einhalten müssen. Der Stadtbaumeister Klaus Schütze sagte im Ausschuss optimistisch: „Da die Fahnen und das Werbeschild nur temporär aufgestellt und der Schäfer und die Schafe in keiner auffälligen und aus Sicht der Verwaltung störenden Art und Weise angebracht werden sollen, kann die Befreiung von der Festsetzung zur Einhaltung eines Abstandes erteilt werden.“

Weitere Aktionen sollen folgen

Die Markgröninger SPD wünscht sich unterdessen, dass „die Bahnhofstraße als Magistrale zur Altstadt“ weiter ausgeschmückt wird. Etwa mit Girlanden, so wie es ist, wenn der Landrat als Nachfolger der Vögte zum Schäferlauf abgeholt wird. Der Amtsinhaber Dietmar Allgaier kam pandemiebedingt freilich noch nicht in diesen Genuss.