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Jugend
Schultag bei den Schlossfestspielen

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Großer Auftrtitt für die Schüler des Goethe-Gymnasiums bei den Schlossfestspielen. Foto: Holm Wolschendorf
Für Intendant Thomas Wördehoff ist das eine der Lieblingsveranstaltungen im Jahresprogramm

Ludwigsburg. „Bei solchen Schülern möchte ich noch mit 80 Jahren Schulleiter sein“, machte Wolfgang Medinger, Chef des Goethe-Gymnasiums, in der Konzertpause keinen Hehl aus seiner Begeisterung für seine Schüler. Beim Schools Day der Ludwigsburger Schlossfestspiele gehörte den vier Schulen die große Bühne im Theatersaal des Forums, die eine Bildungspartnerschaft mit den Schlossfestspielen unterhalten. Acht Ensembles boten ein abwechslungsreiches Programm, das den Bogen von Latin über Pop bis zu Klassik spannte.

„Wir brauchen nicht Deutschland sucht den Superstar, sondern den Schools Day“, sprach Dr. Ralf Kitzberger, Vorstandsmitglied des Freundeskreises Schlossfestspiele, allen Zuhörern aus der Seele, als ihn Thomas Wördehoff auf die Bühne bat. Der Intendant der Schlossfestspiele ließ es sich nicht nehmen, die zweite Auflage des Schools Day zu moderieren. „Der Schools Day gehört zu den Lieblingsveranstaltungen unseres Teams“, verriet er. Kein Wunder: Selten ist die Stimmung ungezwungener, als wenn Kinder und Jugendliche auf der Bühne stehen oder im Publikum sitzen.

Der Anfang hatte es wirklich in sich: Ob Samba, Bossa nova oder Mambo: Karibisches Flair zauberten Mini Band, Combo und die Gesangsklasse sieben des Goethe-Gymnasiums auf die Bühne. Mit bunten Shirts und Blumenketten um den Hals griffen sie das Thema „Goethe goes Latin“ auch optisch auf. Miriam Möller und Amelie Kokot brillierten als Solistinnen in dem Stück „Evils Way“. Da wippte so mancher Zuhörer im Takt mit. Viktoria Kiselev und Emanuel Branjinovic vom 1. TC Ludwigsburg setzten die Musik in perfekte Tanzschritte und Bewegungen um. Von Vertrauen in seine Mini-Band berichtete Lehrer Claudius Heinzelmann. Die Jugendlichen hätten zwar schon einige schöne Stücke gespielt, aber noch nie so ein großes Programm einstudiert.

Mit Klassik ging es weiter: Das Trompetenquartett der Jugendmusikschule Ludwigsburg unter Leitung von Florian Schiessler bewies, dass es nicht ohne Grund mehrfacher Preisträger des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“ ist. Gefühlvoll interpretierte es zwei Stücke aus der Renaissancezeit, bevor es sich mit „The Battle of Jericho“ einem Spiritual widmete. Die drei Mädchen und der Junge kamen übrigens barfuß auf die Bühne. „Wunderbar“, lautete der Kommentar von Wördehoff, für den Ensemblemusik, vor allem für Trompeter, eine der vornehmsten Disziplinen ist. Tobias Southcott unterrichtet an der Jugendmusikschule zwar mit Harfe ein Orchideenfach, an Nachwuchs fehlt es ihm aber trotzdem nicht. Bei zwei Stücken, bei dem Traditional „Merrily kiss the Quaker“ spielten die kleinen Schüler mit, wurde deutlich, was die Faszination diese Instruments ausmacht.

Auf den musikalischen Spuren von Michael Jackson wandelte der Schulchor der Klassen neun bis 13 des Helene-Lange-Gymnasiums Markgröningen unter Leitung von Michael Kallenberg. Die Choreografie, bei der der berühmte weiße Handschuh eine große Rolle spielte, hatten Sandra Meyer und Gerhard Möller mit den circa 60 Jugendlichen eingeübt. „Ich stelle fest, dass der Chorgesang sich in den vergangenen 30 Jahren verändert hat“, gab Wördehoff lakonisch zu bedenken. Zusammen mit der Schulband und Hits wie „Nothing Else Matters“ von „Metallica“ heizte der Chor dem Publikum ein, bevor das Bläserquintett des Eberhard-Ludwigs-Gymnasium Stuttgart (Leitung Gereon Müller) mit seinem Repertoire ruhigere Töne anschlug.