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halbfinale
Schwachem Start folgt Feuerwerk

Marcos Knight (l) und Jaleen Smith (r.) lassen Ulm nicht zum Zug kommen, am Ende zieht Ludwigsburg erstmals in seiner Vereinsgeschichte ins BBL-Fiane ein. Foto: Baumann
Marcos Knight (l) und Jaleen Smith (r.) lassen Ulm nicht zum Zug kommen, am Ende zieht Ludwigsburg erstmals in seiner Vereinsgeschichte ins BBL-Fiane ein. Foto: Baumann
Wer hätte das gedacht: Die MHP-Riesen Ludwigsburg sind zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte ins Endspiel um die deutsche Meisterschaft eingezogen. Im Halbfinalrückspiel besiegte der Basketball-Bundesligist Ulm 94:85.

München. Dass sich die MHP-Riesen Ludwigsburg noch nicht am Ende ihres Weges sehen, zeigte sich nach 94:85-Erfolg im Halbfinal-rückspiel gegen Ulm. Kurzes Abklatschen, ein paar Jubelsprünge – das war‘s. „Wir geben niemals auf, Wahnsinn. Marcos Knight ist ein Superman“, sagte Trainer John Patrick nach dem ersten Finaleinzug der Vereinsgeschichte. „Wir haben jetzt unser Ziel vor Augen.“ Am Freitag stehen die Ludwigsburger beim Finalturnier im Endspiel um die deutsche Basketball-Meisterschaft, wahrscheinlich gegen Alba Berlin (siehe Text unten).

Die Riesen erwischten keinen guten Start. Ludwigsburg agierte übermotiviert, zu oft fehlte die Präzision. Ulm spielte zielstrebiger, wirkte gelassener und erspielte sich im ersten Viertel eine 24:16-Führung. Auch im zweiten Durchgang taten sich die Ludwigsburger schwer. Zwar ging es mit einem Steal des erst 18-jährigen Lukas Herzog mit folgendem Korbleger zum 18:24 gut los, insgesamt klappte im Zusammenspiel bei den Riesen aber zu wenig. Allein im ersten Durchgang leisteten die Schwaben sich untypischerweise zehn Ballverluste, Ulm nur fünf.

Zwischenzeitlich gerieten die Barockstädter so mit 13 Punkten in Rückstand (33:20, 13. Minute). Chancenlos war Ludwigsburg trotzdem nicht, was zunächst vor allem an Marcos Knight lag. Der 30-Jährige Guard, der nicht umsonst den Spitznamen Wühlbüffel trägt, drehte Ende des zweiten Abschnittes auf und brachte die Riesen mit zehn Punkten in kürzester Zeit nahezu im Alleingang wieder in Schlagdistanz (42:39). Zuvor war Jonas Wohlfarth-Bottermann verletzt vom Feld gegangen. Nick Weiler-Babb besorgte mit einem Dreier den Halbzeitstand von 42:46.

Explosiv und voller Tatendrang kam Ludwigsburg aus der Kabine. Zwei Dreier von Jaleen Smith und Thomas Wimbush sowie ein Dreipunktespiel von Wimbush katapultierten die Riesen mit 51:46 in Führung. Es ging hin und her. Mehrfach wechselte die Führung. Die Ludwigsburger nahmen den Kampf an und gingen mit einem knappen 71:69-Vorsprung in den Schlussdurchgang.

Auch hier startete Ludwigsburg mit zwei erfolgreichen Dreipunktewürfen. Weiler-Babb und Wimbush stellten auf 77:69. Ulms Coach Jaka Lakovic reagierte prompt mit einer Auszeit. Doch Ludwigsburg spielte nun befreit auf und gab den Vorsprung nicht mehr her. Spätestens als Knight vier Minuten vor Ende innerhalb von 35 Sekunden fünf Punkte zum 87:78 erzielte, war die Partie entschieden. Das sah auch die Bank der Riesen so. Mit dem Gong zur Ulmer Auszeit stürmten die Spieler auf Matchwinner Knight zu, sprangen wild umher und gratulierten sich.