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Spezialisten für die Suche nach Verschütteten

Das Team von „@fire“ vor dem Abflug in Frankfurt. Der Marbacher Nico Scheich ist der Vierte von links.Foto: privat
Das Team von „@fire“ vor dem Abflug in Frankfurt. Der Marbacher Nico Scheich ist der Vierte von links. Foto: privat
Der Marbacher Nico Scheich ist mit einem Team der internationalen Hilfsorganisation „@fire“ in Beirut

Marbach. Nach der verheerenden Explosion in der libanesischen Hauptstadt Beirut, bei der mindestens 154 Menschen gestorben sind und mehr als 5000 verletzt wurden, ist die internationale Hilfe angelaufen. Immer noch werden in den Trümmern zahlreiche Opfer vermutet, es fehlt an medizinischem Gerät und Personal. Unter den Helfern aus Deutschland ist auch ein Team der international aufgestellten Hilfsorganisation „@fire“. Ihm wiederum gehört der Marbacher Feuerwehrmann Nico Scheich an.

„@fire“ leistet nach eigenen Angaben weltweit schnelle Nothilfe nach Naturkatastrophen. Die Helfer sind in der Waldbrandbekämpfung sowie für die Suche und Rettung von Verschütteten, zum Beispiel nach Erdbeben, speziell ausgebildet. Wenig verwunderlich also, dass die Organisation angefordert wurde, nachdem die libanesische Botschaft in Deutschland am Mittwochabend ein Hilfeersuchen eingereicht hatte.

Schon am Donnerstag bestiegen 13 Helferinnen und Helfer von @fire in Frankfurt eine Maschine, die sie ins Katastrophengebiet brachte; sie haben zwei Rettungshunde dabei und werden zudem von einer Ärztin unterstützt. Für Nico Scheich ist das nicht der erste Einsatz: Der Marbacher arbeitet schon seit einigen Jahren bei @fire ehrenamtlich, ist sowohl im Bereich Logistik als auch im Bereich USAR tätig. USAR steht für „Urban Search and Rescue“, also für die Suche und Rettung in Städten.

„@fire“ hat nach eigenen Angaben mehr als 200 Mitglieder, die ehrenamtlich arbeiten und vornehmlich Mitarbeiter von Berufsfeuerwehren, freiwilligen Feuerwehren oder Rettungsdiensten sind. Zusätzlich zu diesem Engagement arbeiten sie in der internationalen Hilfe mit.

Wie Benno Graz von „@fire“ am Freitag erklärte, hat sich das Team vor Ort zunächst einem routinemäßigen Coronatest unterzogen. Dann galt es, sich mit anderen Suchtrupps vor Ort abzustimmen, Arbeiten und Einsatzgebiet zu koordinieren. Die Helfer sollen in der am schlimmsten betroffenen Region rund um den Hafen von Beirut eingesetzt werden, bis die Suche nach Verschütteten offiziell beendet wird. Wie mehrfach berichtet, war im Hafen der libanesischen Hauptstadt am Dienstagabend ein Lager in die Luft geflogen, in dem jahrelang 2759 Tonnen Ammoniumnitrat untergebracht waren.

Eine Herausforderung – auch für die internationalen Helfer – dürfte zudem der Umstand sein, dass mehr als 300 000 Menschen in Beirut obdachlos geworden sind; nach Schätzungen des UN-Kinderhilfswerks Unicef befinden sich unter ihnen 80 000 Kinder.

Info: Die Arbeit von „@fire“ wird nach Angaben der Organisation ausschließlich über Spenden finanziert. Wer sich für die Modalitäten interessiert, findet mehr Informationen auf www.at-fire.de