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Stadt soll Abschlussfeiern bezuschussen

Ein großes Thema im JGR waren die Kosten für die bevorstehenden Abschlussfeiern.

Ludwigsburg. „Ich habe in diesem Jahr Abi und wir wollen unseren Abiball im Forum ausrichten“, sagte Omar Hamad. Allerdings müsste jede Abschlussklasse 15 000 Euro bezahlen. „Es ist nicht machbar, neben dem Abistress noch eine solche Summe aufzutreiben“, sagte er. Die Tickets würden bei 60 Euro pro Person liegen – was sich gerade Leute aus sozial schwachen Familien nicht leisten könnten. „Das Problem ist, dass man das Catering des Restaurants Kubus nehmen muss, wenn man im Forum feiert. Die Saalmiete allein kostet nur 4000 Euro“, so Tim Martens. Allerdings wisse er nicht, wie man auf einen Ticketpreis von 60 Euro komme. „Wenn bei 120 Schülern die Eltern, Geschwister und vielleicht noch die Großeltern kommen, dann werden die 15 000 Euro auf 500 Leute aufgeteilt. Das sind dann 30 Euro pro Ticket“, rechnete er vor.

Constantin Kübler-Tesch schlug vor, dass man die Feiern auch woanders ausrichten könne, etwa in der Musikhalle. „Man kann auch in einer Turnhalle feiern“, warf Nurhak Gökcen ein. „Es ist etwas ganz anderes, ob man im Forum oder in einer Turnhalle feiert“, sagte Irem Inan. „Wir gehen zwölf Jahre zur Schule, das will man richtig feiern.“ Vorstand Vithusan Vijayakumar schlug deshalb vor, die Verwaltung zu bitten, die Saalmiete im Forum für Abschlussklassen zu mindern.

Das sei unfair denen gegenüber, die Real- oder Hauptschulabschluss machen und nicht dort feiern, so Gökcen. „Wenn, dann sollte jede Abschlussfeier bezuschusst werden“, so Constantin Kübler-Tesch. Ein Forum-Zuschuss komme nur einer kleinen Zielgruppe zugute. Mit dem Vorschlag waren alle Mitglieder zufrieden und der Antrag wurde beschlossen.

Auch der Antrag für ein Dachverbandstreffen sorgte für Diskussionen. Dabei treffen sich halbjährlich die Jugendgemeinderäte aus ganz Baden-Württemberg und tauschen sich aus, erläuterte Vijayakumar. „Warum besprechen wir es überhaupt?“, fragte Irem Inan. Eine Umfrage hätte bereits ergeben, dass die meisten Mitglieder dagegen seien. „Ich verstehe nicht, warum ihr etwas dagegen habt, dass Leute herkommen“, sagte Omar Hamad. Auch Vijayakumar war dafür. Es gehe darum, mit anderen Jugendgemeinderäten in Kontakt zu kommen, sagte er. Das meiste organisiere sowieso der Dachverband. „Die Unterkünfte und Räumlichkeiten müssten wir aber organisieren“, gab Tim Martens zu bedenken.

Generell sei das Treffen eine gute Idee, so Inan. „Aber wir sind der erste Jugendgemeinderat in Ludwigsburg. Wir sollten erst einmal alles für unsere Nachfolger aufbauen.“ Sie schlug vor, das für die nächste Amtsperiode im Blick zu behalten. Ähnlich sah es Gökcen: „Vielleicht können
wir es in der nächsten Amtszeit machen. Jetzt sollten wir erst einmal vor unserer eigenen Haustür kehren.“ Der Antrag wurde abgelehnt.

Angenommen wurde hingegen ein Antrag des Arbeitskreises Fahrradweg. In dem Beschluss befürwortet der JGR die Einrichtung eines sicheren Ost-West-Fahrradwegs. Darüber hinaus möchte der AK Fahrradwege an der Gestaltung beteiligt werden. Konkret fordern die Jugendlichen, dass die Alleenstraße eine Fahrradstraße werden soll. Allerdings soll geprüft werden, ob eine mobile Durchgangssperre möglich ist, so dass die Straße abends, am Wochenende und in den Schulferien für den Autoverkehr frei ist. Darüber hinaus sollen Lehrer und der Lieferverkehr jederzeit durchfahren können. Die Jugendlichen wünschen sich außerdem eine Erweiterung des Fahrradwegs in der Friedrich-Ebert-Straße auf zwei Spuren, eine sichere Überquerungsmöglichkeit bei der Stuttgarter Straße und den Ausbau des Fahrradwegs auf der Strecke zwischen der nördlichen Martin-Luther-Straße und der Kaiserstraße.