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Steelers suchen verzweifelt nach Ausweg aus der Misere

Frustriert: Steelers-Urgestein Rene Schoofs.Foto: Baumann
Frustriert: Steelers-Urgestein Rene Schoofs. Foto: Baumann
Eishockey-Zweitligist Bietigheim Steelers hat sich in eine schwere Krise hineinmanövriert und sucht verzweifelt nach einem Ausweg. Ein neuer Spieler soll für frische Impulse in einer verunsicherten Mannschaft sorgen.

Bietigheim-Bissingen. In der Saison 2011/12 standen die Steelers zuletzt derartig nah am Abgrund wie derzeit. Damals holte man mit Kevin Gaudet einen neuen Trainer, der in den Play-downs den Absturz in die Oberliga vermied. Danach begann eine einzigartige Erfolgsgeschichte mit drei Meisterschaften und zwei Pokalsiegen.

Gaudets Nachfolger Hugo Boisvert ist bereits gescheitert, Gaudets langjähriger Co-Trainer Marc St. Jean ist inzwischen Bandenchef im Ellental – mehr oder weniger glücklos. Bietigheim hat zehn der letzten 13 Spiele verloren, ist nur noch Tabellenzehnter mit gerade einmal zwei Punkten Vorsprung auf den ersten Play-down-Platz, den die Lausitzer Füchse einnehmen, die zudem noch ein Spiel weniger absolviert haben als die Steelers.

Den Schwaben ist mittlerweile das Selbstvertrauen fast komplett abhanden gekommen, selbst frühe 2:0-Führungen wie zuletzt gegen Bad Tölz oder Kaufbeuren sorgen nicht für einen positiven Schub. Nach dem ersten Gegentor bricht das Kartenhaus zumeist schnell zusammen. „Wir spielen nach einem Gegentor dann oft zu kompliziert“, hat St. Jean festgestellt.

Von haarsträubenden Fehlern in der Defensive lassen sich immer öfter auch die beiden Torhüter Stephon Williams und Cody Brenner anstecken. Mit Tim Schüle fällt nun auch noch ein Stabilisator in der Defensive und ein ausgemachter Powerplay-Spezialist verletzt aus. Nach seiner Schulterverletzung im Spiel bei seinem Ex-Club Frankfurt droht sogar das Saisonende.

Um die Saison noch zu retten, hat Bietigheim den Kanadier Myles Fitzgerald mit einem Probevertrag ausgestattet, nachdem man erst kürzlich mit dem nachverpflichteten französischen Nationalspieler Guillaume Leclerc gute Erfahrungen gemacht hat.

Fitzgerald soll Impulse geben

Außenstürmer Fitzgerald hatte erst zum Jahreswechsel bei Liga-Konkurrent Ravensburg vorgespielt, doch die Towerstars suchten eigentlich einen Center und wurden schließlich in Bad Nauheim fündig, von wo man Jared Gomes nach Ravensburg lockte.

Die beiden Aufgaben, die auf die Steelers an diesem Wochenende warten, stellen echte Herausforderungen dar. Der EC Bad Nauheim, der als Tabellenfünfer die direkte Play-off-Teilnahme anpeilt, fertigte zuletzt die starken Freiburger mit 5:1 ab und gastiert heute um 20 Uhr in der Ege Trans-Arena. Etwas überrascht wurden die Hessen zuletzt von der Nachricht, dass Trainer Christof Kreutzer Bad Nauheim nach Saisonende verlässt und als Sportlicher Leiter beim DEL-Club Schwenningen einsteigt.

Am Sonntag um 17 Uhr beginnt dann das Derby bei den Heilbronner Falken, die als direkter Verfolger von Spitzenreiter Kassel bislang eine überragende Saison spielen und in den beiden bisherigen Duellen mit Bietigheim jeweils die Oberhand behielten (4:1 und 7:4).