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„Um Staus kommen wir nicht drumrum“

Die Karte zeigt, welche Straßen offen bleiben und welche zumindest zeitweise gesperrt werden. Grafik: Hans-Peter Heeb/LKZ
Die Karte zeigt, welche Straßen offen bleiben und welche zumindest zeitweise gesperrt werden. Foto: Hans-Peter Heeb/LKZ
Nächste Woche starten Arbeiten an der Schwieberdinger Straße – Einmündung Pflugfelder Straße gesperrt – Einbiegen von B.27 ab Mitte Juli nicht möglich

Ludwigsburg. Bürgermeister Michael Ilk ist ganz realistisch: „Es wird auf jeden Fall zu Staus kommen, da kommen wir nicht drumrum“, sagt er bei einem Pressegespräch zum vierten Abschnitt der Sanierung der Schwieberdinger Straße. Die steht jetzt kurz bevor. Nächste Woche sollen die Arbeiten beginnen und eines ist jetzt schon klar: Autofahrer werden auf der Schwieberdinger, Kepler- und Friedrichstraße in den nächsten Monaten viel Geduld brauchen, denn das Chaos ist vorprogrammiert. Das haben auch die Stadträte im Mobilitätsausschuss kürzlich diskutiert und einen „Verkehrskollaps“ prophezeit.

Doch dass es keine Alternative zur Sanierung gibt, macht Johannes Rager, Geschäftsführer der Stadtwerke (SWLB) deutlich. „Wir haben hier Leitungen, die sind 60, 70 Jahre alt und die Zeit hinterlässt ihre Spuren.“ Es sei aber vonseiten der SWLB aus die letzte große Verkehrsachse, die saniert werden muss. Die Leitungen unter den großen Straßen Ludwigsburgs, von deren Sperrung viele betroffen sind, seien dann erneuert. „Bis wir dann wieder was machen müssen, wird es Jahrzehnte dauern“, so Rager.

Es wird immer jeweils eine Fahrspur befahrbar sein

In einer Woche, am 9. Juli, beginnen die Arbeiten im Bauabschnitt West, also rund um die Einmündung der Pflugfelder Straße (siehe Karte, blauer Teil). Diese wird dann zunächst gesperrt. „Das geht nicht anders, denn wir arbeiten hier mit offenen Gräben und Gruben“, so Martin Renz von der Abteilung Straßen- und Brückenbau. Die Stadtwerke verlegen dort eine Fernwärmeleitung. „So haben wir für die Zukunft die Straße gequert“, so Rager. Die Schwieberdinger, Kepler- und Friedrichstraße werden in der gesamten Zeit in jede Fahrtrichtung einspurig befahrbar sein.

Die Kreuzung Schwieberdinger/Martin-Luther-Straße soll weitestgehend in Betrieb bleiben, so Renz. Es könne jedoch sein, dass nach Start der Sanierung nachjustiert werden muss. „Dann müssen wir vielleicht das Links-Abbiegen verbieten, damit die Kreuzung entlastet wird“, erklärt Renz.

Mitte Juli wird dann auch die Baustelle in der Friedrichstraße starten (roter Teil). Dann werden Autofahrer, die aus Richtung Stuttgart kommen, nicht mehr links in die Friedrichstraße einbiegen können. Denn auch auf der Rampe wird es offene Gräben geben. Autofahrer sollen dann über die Südstadt und die Hohenzollernstraße geleitet werden.

Bereich rund um die Bahnhofsstraße bleibt offen

Von der Hohenzollernstraße wird man weiterhin links und rechts auf die Friedrichstraße biegen können. „Das braucht die LVL“, so Renz. Mit den Ludwigsburger Verkehrslinien habe ein Kompromiss ausgehandelt werden müssen. „Uns wäre es lieber gewesen, wenn noch weniger Nebenrichtungen offen wären“, sagt Renz. Dann wären die Arbeiten schneller gegangen. Doch damit die LVL nicht mehrere Linien stilllegen muss, wird auch der Bereich rund um die Bahnhofsstraße offen gelassen.

Radfahrer aus der Südstadt, die in Richtung Innenstadt wollen, werden laut Renz schon am Hohenzollernplatz umgeleitet auf den Radweg an den Bahngleisen entlang und können dann durch die Unterführung an der Keplerbrücke in Richtung Innenstadt fahren. Auch die Wege der Fußgänger werden eingeschränkt. Es wird an jeder Kreuzung nur noch einen Überweg mit Ampel geben, die anderen fallen zwischenzeitlich weg.

Die Sanierung der nördlichen Fahrbahn soll insgesamt bis März 2021 dauern. Einzelne Bauabschnitte werden aber schneller fertig sein. Für das Baufeld West rechne man mit drei Monaten, so Renz.