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Verdi weitet Streik in Kliniken am Mittwoch deutlich aus

Kreis Ludwigsburg. Rund 180 Pflegekräfte haben am Dienstag in den Krankenhäusern in Bietigheim, Ludwigsburg und Markgröningen gestreikt. An den RKH-Kliniken in Bietigheim und Ludwigsburg legten laut Verdi-Gewerkschaftssekretär Marc Kappler zusammen etwa 80 Krankenschwestern und -pfleger die Arbeit nieder, an der Orthopädischen Klinik Markgröningen traten etwa 100 Pflegekräfte in den Ausstand. Bestreikt worden seien Operationssäle, Anästhesien und Teile der Ambulanzen, so Kappler. Notoperationen seien jedoch sichergestellt worden.

Auf lokale Kundgebungen anlässlich der Warnstreiks hatte Verdi wegen der Coronapandemie verzichtet. Die streikenden Pflegekräfte seien aber massiv verärgert darüber, dass ihnen die kommunalen Arbeitgeber bisher kein für sie akzeptables Verhandlungsangebot unterbreitet hätten.

Am heutigen Mittwoch will Verdi die Warnstreiks an den drei Kliniken im Kreis deutlich ausweiten, es werden – wie berichtet – auch verschiedene Stationen in den Arbeitskampf einbezogen. So sollen etwa die Aufnahme- und Isolierstation oder die Schlaganfalleinheit in Ludwigsburg bestreikt werden. Kappler erwartet heute 150 Streikende in Ludwigsburg und Bietigheim und erneut 100 Streikende in Markgröningen.

Verschiebbare OPs abgesagt

Die Regionale Kliniken-Holding hat den Vorlauf der Gewerkschaftsankündigung genutzt, um geplante, aber verschiebbare Operationen abzusagen. Weil die betroffenen Patienten deshalb von vornherein zu Hause blieben, könnten auch Stationen gezielt entlastet und Personal so in die besonders sensiblen Bereiche umgeleitet werden, sagte RKH-Sprecher Alexander Tsongas. Dadurch könne etwa die Covid-Station in Bietigheim die Patientenversorgung sicherstellen. Wegen hoher Patientenzahlen sei die Lage in der Kardiologie in Ludwigsburg angespannt. Weil auch Nachbarhäuser wie Stuttgart und Heilbronn bestreikt würden und deshalb keine Patienten dorthin umgeleitet werden könnten, könne es in der Neurologie und Neurochirurgie „schwierig“ werden.

Die Zahl der Coronapatienten in der RKH hat sich gestern kaum verändert. In Ludwigsburg lagen zwölf Patienten auf der Covid-Station, fünf wurden intensivmedizisch betreut, vier davon beatmet. In Bietigheim gab es sechs Coronapatienten in der Covid- und zwei in der Intensivstation. (pro)