1. Startseite
  2. Test-Seite
Logo

Vorschusslorbeeren für Croatia

Ermal Gashi wechselt innerhalb der Bezirksliga und verstärkt Croatia Bietigheim. Foto: Baumann
Ermal Gashi wechselt innerhalb der Bezirksliga und verstärkt Croatia Bietigheim. Foto: Baumann
Während Croatia Bietigheim als absoluter Topfavorit in die kommende Fußball-Bezirksliga-Saison geht, stapeln viele Vereine tief – darunter auch der MTV Ludwigsburg und der in der vergangenen Saison ungeschlagene TASV Hessigheim.

Ludwigsburg. Nicht nur haus- sondern eher wolkenkratzerhoher Favorit in der am Freitag beginnenden Saison 2021/22 der Fußball-Bezirksliga ist Croatia Bietigheim. Während der AKV Ludwigsburg vorne mitspielen sollte, peilt Stadtrivale MTV den Klassenerhalt an. Spektakulär verstärkt hat sich Drita Kosova Kornwestheim.

Hört man sich unter den 18 Bezirksliga-Trainern um, dann stellt sich in dieser Saison die Meisterschaftsfrage nicht wirklich.

Nahezu alle erwarten ähnlich spannungsarme Tristesse an der Spitze wie bei den inzwischen von vielen nur noch beiläufig zur Kenntnis genommenen Titeln des FC Bayern. „Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass Croatia Bietigheim durchmarschiert. Da kommt niemand anderes infrage“, sagt etwa Murat Solmaz vom TSV Schwieberdingen. Sein Kollege Rico Scheurich vom TASV Hessigheim sieht es genauso: „Wenn Croatia am Ende nicht mit 10 Punkten Vorsprung einläuft, verstehe ich die Welt nicht mehr“, so der Trainer des Überraschungsteams der abgebrochenen Vorsaison.

Dass derartige Vorschusslorbeeren Druck erzeugen, weiß ihr Croatia-Kollege Mihail Zorko und hält den Ball eher flach: „Natürlich wollen wir hoch. Aber mit dem AKV Ludwigsburg gibt es einen echten Konkurrenten. Und auch der SV Perouse und der TSV Merklingen sind stark“, warnt er. Zorkos Kader blieb weitgehend zusammen, mit Ermal Gashi (AKV) und Niko Tsiolakidis (Germania Bietigheim) kamen zwei Hochkaräter hinzu.

Der vermeintlich größte Rivale AKV muss hingegen erst einmal zeigen, wie man den Verlust der Führungsfigur Gashi wegsteckt: „Unser Kader kann oben mitspielen, gerade nach vorne haben wir geballte Power“, ist Trainer Michael Sabljo angesichts von Akteuren wie Adriano Aniello und Shpejtim Islamaj überzeugt. Bekanntester Neuer ist Rückkehrer Erkan Orak.

Die Hessigheimer, beim Abbruch im Herbst 2020 immerhin unangefochtener Tabellenführer, hat dagegen niemand auf dem Zettel. Für ihren Coach „ist das auch nur realistisch“, das betont Rico Scheurich mit Nachdruck. „Den Klassenerhalt“, gibt er gar nur als Ziel aus und erklärt: „Viele Teams haben sich extrem verstärkt, wir dagegen eher unser Niveau gehalten.“

Der größte Sprung nach oben ist auf dem Papier zweifellos Drita Kosova Kornwestheim zuzutrauen. In den beiden Rumpfsaisons zuletzt kaum wirklich konkurrenzfähig, hat man nun mächtig Qualität geholt: Mit Shpetim und Muhamet Muzliukaj kamen zwei Akteure von Oberligist 08 Bissingen, auch Shaban Ismaili und Berkan Yürükoglu haben höherklassig gespielt.

Besser wirkt auch der TSV Münchingen aufgestellt, der vier seiner einstigen Jugendspieler aus Verbands- und Landesliga zurückgeholt hat.

Klangvollster Name ist neben Lukas Tschentscher, Yannick Wieland (beide FV Löchgau) und Nikola Prkacin (TSV Heimerdingen) dabei der langjährige Neckarremser Luigi Ancona. TSV-Trainer Ahmet Yenisen peilt einen „einstelligen Tabellenplatz“ an.

Genau da will auch der TSV Benningen hin. Coach Thomas Lembeck setzt auf Kontinuität. Hinzugewonnen hat man als spielenden Co-Trainer den oberligaerfahrenen Marcel Willberg, der mit Bruder Henrik auf dem Platz stehen wird. Gespannt sein darf man auf die Zwillinge Nick und Moritz Rath aus der Freiberger Jugend.

Den Klassenerhalt hat man hingegen beim MTV Ludwigsburg, dem TV Aldingen und dem TSV Schwieberdingen als Ziel ausgegeben. „Drinbleiben“, formulieren unisono TVA-Coach Tobias Büttner wie sein Schwieberdinger Pendant Solmaz. Während MTV-Trainer Giosue Vuono ebenso wie Büttner in Aldingen immerhin mit dem um einige Nachwuchskräfte ergänzten Kernkader der Vorsaison ins Rennen gehen kann, hat der TSV mit Daniel Krämer, Hannes Brenneisen, Tobias Hufnagel und Tobias Baus gleich vier langjährige Korsettstangen verloren. „Mit dem Umbruch bei uns wird es nicht einfach“, weiß Solmaz um die Schwere der Aufgabe.

Den Auftakt am Freitagabend um 19.30 Uhr macht die Partie SKV Rutesheim II – TSV Münchingen. Am Sonntag spielen dann: FSV 08 Bissingen II – TV Aldingen, Phönix Lomersheim – AKV Ludwigsburg, TSV Benningen – TSV Höfingen, TSV Heimsheim – TASV Hessigheim, Drita Kosova Kornwestheim – TSV Schwieberdingen, FV Löchgau II – MTV Ludwigsburg, SV Perouse – Croatia Bietigheim.