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Kriminalität
Polizeikontrolle in Asperg eskaliert

Unbeteiligter 20-Jähriger mischt sich ein und droht Beamten – Einsatz von Schlagstock und Pfefferspray

Asperg. Eine Verkehrs- und Personenkontrolle nahe dem Verkehrsübungsgelände in Asperg ist in der Nacht zum Sonntag eskaliert – und endete in einem größeren Polizeieinsatz sowie für einen Vater und seinen Sohn in der Zelle, nachdem vor allem der Jüngere gewalttätig wurde. Dabei war er gar nicht das Ziel der laut einer Polizeisprecherin auch eher zufälligen Kontrolle.

Gegen 0.45 Uhr waren Beamte auf ein Auto aufmerksam geworden, das mit eingeschaltetem Abblendlicht auf Höhe des Geländes abgestellt war. Im Umfeld hatten sie Marihuanageruch wahrgenommen, verdächtig war ihnen auch der weggeklappte Fahrersitz vorgekommen, so die Polizeisprecherin. Während der Kontrolle näherte sich ein unbeteiligter, 20 Jahre alter Mann, der wohl die Musikveranstaltung auf dem Gelände besuchte. Die Aufforderung, sich zu entfernen, und auch einen Platzverweis habe er nicht befolgt. Stattdessen soll der Mann den Polizisten gedroht haben, sich Unterstützung durch Freunde zu holen. Im weiteren Verlauf habe sich seine Aggressivität immer mehr gesteigert, so dass ihm die Polizisten den Gewahrsam erklärten. Zeitgleich alarmierten sie weitere Streifenwagen. Der 20-Jährige ging daraufhin auf das Gelände.

Nachdem weitere Beamte eintrafen, kam der 20-Jährige mit seinem 37 Jahre alten Vater sowie einem weiteren Mann und einer Frau zurück. Als er in Gewahrsam genommen werden sollte, sei auch der 37-Jährige aggressiv geworden und habe sich zwischen sie und seinen Sohn gestellt, auch ihm wurde deshalb die Gewahrsamnahme eröffnet. Beide Männer sowie ein noch Unbekannter versuchten nun, das zu verhindern, wobei insbesondere der Ältere auch in Richtung des Kopfes eines Polizisten geschlagen habe. Hierauf setzte ein Polizist seinen Schlagstock gegen den Arm des 37-Jährigen ein, um dessen Schlag abzuwehren, heißt es in einer Mitteilung weiter. Der Tatverdächtige wurde anschließend zu Boden gebracht.

Seinem Sohn aber gelang – trotz des Einsatzes von Pfefferspray durch einen Beamten – mithilfe des Unbekannten, der währenddessen einen anderen Beamten wegstieß, die Flucht auf das Veranstaltungsgelände, verfolgt von Polizisten, auf die er dann erneut „in kämpferischer Weise zuging“. Bei einem zweiten Pfeffersprayeinsatz konnte er dann trotz weiterer Gegenwehr zu Boden gebracht werden. Auch dem 20-Jährigen, der leichte Verletzungen erlitt, wurden Handschließen angelegt. Zwischenzeitlich hatte sich ein 40 Jahre alter Mann genähert, der zwei Beamte beleidigte und sie aufforderte, das Verkehrsübungsgelände zu verlassen. Der 20-Jährige, der wegen des Pfeffersprays durch den Rettungsdienst behandelt wurde, und der 37 Jahre alte Mann wurden im Anschluss zum Revier gebracht, erst am Sonntagmorgen kamen sie wieder frei.

Warum beide so austickten, zumal sie zunächst unbeteiligt waren, ist für die Polizei ein Rätsel – sie seien zwar alkoholisiert gewesen, vor allem der Jüngere aber nur leicht, so die Sprecherin weiter. Ein Drogentest habe aber nicht umgehend gemacht werden können. Die Ermittlungen dauern an. (red/jsw)