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Weihnachten
Auch Ungeimpfte können im Landkreis die Gottesdienste besuchen

Die Gottesdienste an Weihnachten sind prinzipiell für alle offen.Archivfoto: Alfred Drossel
Die Gottesdienste an Weihnachten sind prinzipiell für alle offen. Foto: Alfred Drossel
Trotz der angespannten Coronalage finden an den Weihnachtsfeiertagen im Landkreis Ludwigsburg viele Gottesdienste statt. Sowohl die katholischen als auch die evangelischen Kirchengemeinden öffnen ihre Türen grundsätzlich auch für Ungeimpfte. Den jeweiligen Gemeinden ist allerdings freigestellt, ob sie eine 2G- oder 3G-Regelung vorschreiben.

Kreis Ludwigsburg. Impfgegner demonstrieren derzeit massiv gegen die Coronamaßnahmen. Immer wieder wird auch kritisiert, dass Ungeimpfte zunehmend vom öffentlichen Leben ausgeschlossen würden. Das gilt allerdings nicht im kirchlichen Bereich, denn der Umgang mit den Coronaregeln wird in der Weihnachtszeit eher locker gehandhabt: Sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche erlauben Ungeimpften an den Feiertagen grundsätzlich die Teilnahme an den Gottesdiensten.

„Bei den meisten Gottesdiensten gibt es keine 3G-Regel“, sagt Alexander König, Dekan des katholischen Dekanats Ludwigsburg, im Gespräch mit unserer Zeitung. „Niemand soll ausgeschlossen werden, nur in manchen Kirchengemeinden wird 3G von ehrenamtlichen Mitarbeitern kontrolliert.“

Mit bereits erprobten Hygienemaßnahmen wie Maskenpflicht oder Mindestabständen will die katholische Kirche verhindern, dass sich Gottesdienstbesucher mit dem Coronavirus anstecken. Zudem wird die Sitzplatzkapazität auf 30 Prozent reduziert, für die Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich. „Der Gottesdienstbesuch muss in diesem Jahr geplant werden“, betont König, „Anmeldungen sind über die jeweiligen Pfarrbüros möglich.“ Zudem verweist der Dekan darauf, dass viele Kirchengemeinden die Gottesdienste als Livestreams auf ihren Internetseiten übertragen.

Dieses Angebot machen auch viele evangelische Kirchengemeinden, etwa im Kirchenbezirk Besigheim. „Wir schalten zudem das Format ,Heilig Abend auf dem Sofa’ für Familien mit Kindern auf unserer Homepage www.kirchenbezirk-besigheim.de frei“, so Dekan Eberhard Feucht.

Auch die evangelische Kirche ermöglicht Ungeimpften die Teilnahme an den Gottesdiensten. „Grundsatz der Landeskirche ist, dass niemand vom Gottesdienstbesuch ausgeschlossen werden soll“, meint der Dekan. „Hauptbotschaft ist, dass die Menschen gerade in der Pandemie Weihnachten als Fest der Hoffnung brauchen.“

Laut Feucht müssen bei Präsenzveranstaltungen nicht einmal Tests vorgelegt werden, lediglich die bekannten AHA-Coronaregeln sind vorgeschrieben. Zum Teil, etwa in Bissingen, hätten sich Gemeinden auch dazu entschieden, die Gottesdienste im Freien abzuhalten.

Feucht selbst wird an Heiligabend ab 17.30 und ab 18.30 Uhr die auf 30 Minuten verkürzten Gottesdienste in Besigheim leiten. Anschließend finden Zusammenkünfte mit Gemeindegesang auf dem Kirchplatz statt. Für die Besigheimer Gottesdienste ist eine Anmeldung erforderlich, das ist auch in anderen Kirchengemeinden so. „Manche Gottesdienste sind schon ausgebucht“, berichtet Feucht. „Man sollte sich auf den jeweiligen Internetseiten informieren und sich möglichst rasch anmelden.“

An Heiligabend hätten die meisten Gemeinden zusätzlich zu den Gottesdiensten in den Kirchengebäuden Angebote unter freiem Himmel geplant, teilt Ekkehard Graf, Dekan des Kirchenbezirks Marbach, mit. Viele Gottesdienste könnten darüber hinaus im Livestream verfolgt werden.

Nach fast zwei Jahren in der Pandemie sei man sensibel genug, „achtsam mit klaren Hygieneschutzkonzepten zu feiern und manches einfach auch mal ausfallen zu lassen“, so der Dekan. „Wir freuen uns, dass wir die Gottesdienste an diesem hohen Fest der Christenheit feiern können.“ Nur weil Jesus geboren wurde, gäbe es die Weihnachtsfeiertage überhaupt. „Da gehören Gottesdienste einfach dazu“, meint Ekkehard Graf. Von einer Gefährdungslage geht er nicht aus, „aber wir können uns mit dem Virus der Weihnachtsfreude gegenseitig anstecken“.