1. Startseite
  2. Lokales
  3. Landkreis Ludwigsburg
Logo

Folgen von Corona
Bietigheim-Bissinger Tafelladen zieht von Interimsbleibe ins Hasenheim

Das Heim des Vereins für Kaninchen-, Geflügel- und Vogelfreunde in der Flößerstraße hat die Stadt nach Auflösung des Vereins gekauft. Jahrelang steht es schon leer. Foto: Alfred Drossel
Das Heim des Vereins für Kaninchen-, Geflügel- und Vogelfreunde in der Flößerstraße hat die Stadt nach Auflösung des Vereins gekauft. Jahrelang steht es schon leer. Foto: Alfred Drossel
Nach zweijähriger Suche wird das einstige Vereinsheim der Bissinger Kleintierzüchter für den Betrieb angemietet. Alle Sorgen weg sind für die Verantwortlichen damit aber nicht...

Bietigheim-Bissingen. Die Bietigheim-Bissinger Tafel zieht von der Jahnhalle ins einstige Vereinsheim der Bissinger Kaninchen-, Geflügel- und Vogelfreunde in der Flößerstraße. „Nach fast zweijähriger Suche hat der Tafelladen einen neuen Standort gefunden“, freut sich der Vorsitzende der Tafel, Johannes Schockenhoff. Eigentümer des Heims ist die Stadt, die dem Wunsch nach einer langfristigen Anmietung entgegenkam, auch der Gemeinderat hat dem so zugestimmt. Das Heim steht schon jahrelang leer.

Mit dem Beginn der Coronapandemie im Frühjahr 2020 musste der Tafelladen von der Freiberger Straße im Buch interimsmäßig in die Jahnhalle umziehen. Dank des unkomplizierten Entgegenkommens der Sportvereinigung Bissingen und der Stadt konnte der Tafelladenbetrieb dort kurzfristig starten. Nach Corona normalisierte sich jedoch der Sport- und Festbetrieb rund um die Jahnhalle wieder, und der Tafelladenbetrieb, der ohnehin nur vorübergehend geplant war, störte immer häufiger Veranstaltungen.

Lange Suche nach neuem Standort

Seit zwei Jahren habe die Tafel etwa zehn Objekte geprüft, aber keines sei geeignet gewesen, sagt Schockenhoff. Man brauche sowohl einen großzügigen Verkaufsraum, der für die Kunden einen Einkauf mit angemessenem Abstand zulasse. Aber auch der Küchen-, Vorbereitungs- und Lagerbereich müsse so ausgelegt sein, dass parallel 10 bis 15 Mitarbeiter darin arbeiten könnten, erläutert Ladenleiterin Ingrid Brandl. Nicht zuletzt müsse auch die Anlieferung durch die beiden Kühlfahrzeuge sowie ein ausreichender Wartebereich für die Kunden beachtet werden. Das Bissinger Hasenheim sei das erste Objekt, in dem der Vorstand und die Ladenleitung sich sofort einen Betrieb vorstellen konnten.

Umbau noch nötig

Insgesamt verfügt das Objekt über eine Grundfläche von 287 Quadratmetern. Nach der Zustimmung der Mitgliederversammlung der Tafel steht nun ein Umbau bevor, denn speziell der bisherige Küchenbereich ist zu klein und muss erweitert werden. Beim Umbau und den notwendigen Renovierungsarbeiten werden die ehrenamtlichen Mitarbeiter mit einbezogen. Des Weiteren sind auch im Außenbereich noch Ergänzungen notwendig, so dass der Einzug nicht vor dem zweiten Quartal 2023 erfolgen kann. „Wir haben jetzt eine Perspektive und freuen uns auf diesen Standort, bei dem wir uns mit keinen anderen Nutzern mehr abstimmen müssen“, sagt Johannes Schockenhoff zufrieden.

Die abflauende Pandemie brachte dem Tafelladen nur eine kurzzeitige Erholungsphase, mit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine stieg die Kundenzahl wieder stärker an. Zuletzt musste der Tafelladen sogar einen Neukundenaufnahmestopp verfügen. „Bei 180 Kunden liegt die Grenze, die wir organisatorisch und personell meistern können“, betont Ingrid Brandl – vor dem Stopp waren es täglich bis zu 250.

Info: Mittlerweile umfasst der Stamm an ehrenamtlichen Mitarbeitern rund 120 Personen, von denen etwa 20 an einem Tag zum Einsatz kommen. Wer auch Interesse an einer Mitarbeit hat, kann sich montags, mittwochs und freitags melden (unter der Nummer (07142)7785 895 oder E-Mail bietigheim-bissinger-tafel@gmx.net). Gesucht werden aktuell vor allem Fahrer und Beifahrer für das Kühlfahrzeug.