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Millionenschaden
Bietigheim: Hofmeister-Möbelhaus in Flammen

Dichte schwarze Rauchwolken dringen aus dem Möbelhaus, wo am Sonntagvormittag in der Schlafzimmerabteilung ein Brand ausgebrochen ist. 235 Feuerwehrleute waren mit 45 Fahrzeugen im Einsatz, Fotos: Alfred Drossel
Dichte schwarze Rauchwolken dringen aus dem Möbelhaus, wo am Sonntagvormittag in der Schlafzimmerabteilung ein Brand ausgebrochen ist. 235 Feuerwehrleute waren mit 45 Fahrzeugen im Einsatz, Foto: Alfred Drossel
Feuerwehrleute öffnen die Blechfassade mit Trennschleifern...
Feuerwehrleute öffnen die Blechfassade mit Trennschleifern...
...und gehen ins Innere des brennenden Gebäudes.
...und gehen ins Innere des brennenden Gebäudes.
Wie wichtig eine gute Ausstattung ist, hat unter anderem der verheerende Brand bei Möbel Hofmeister Anfang März gezeigt. Archivfoto: Alfred Drossel
Wie wichtig eine gute Ausstattung ist, hat unter anderem der verheerende Brand bei Möbel Hofmeister Anfang März gezeigt. Foto: Alfred Drossel
In der Bettenabteilung des Möbelhauses Hofmeister ist heute Vormittag, kurz vor Öffnung zum Sonntagsverkauf, ein Brand ausgebrochen, der einen Schaden von über zehn Millionen Euro verursacht hat. Bis zu 235 Feuerwehrleute waren und sind die Nacht über und auch morgen noch im Einsatz,

Bietigheim-Bissingen. Es ist der größte Brand seit Jahrzehnten in der Stadt. Schwarze Rauchwolken, sichtbar kilometerweit, verdunkelten die Sonne. Begonnen hatte alles gegen 10.30 Uhr mit einem Feueralarm im Brandabschnitt des zweiten Stockes. „Unsere Mitarbeiter waren schon in der Ausstellung und mussten das Haus fluchtartig verlassen, die Brandschutzeinrichtungen schlossen“, berichtete Geschäftsführer Frank Hofmeister.

Heller Rauch drang zunächst aus dem Dach des südlichen Gebäudes. In dem Raum entwickelte sich eine Hitze von über 900 Grad Celsius. „An den Brandherd war nicht heranzukommen“, sagte Einsatzleiter Frank Wallesch. Es wurde versucht, eine Öffnung in die Außenfassade zu schneiden, sodass die Hitze entweichen konnte. Gegen 13.30 Uhr brach das Dach ein und es gab eine Durchzündung. Hohe Flammen schlugen aus dem Gebäude und tiefschwarzer Rauch stieg auf. Jetzt galt es, die Brandwand zur übrigen Möbelausstellung zu halten. „Das ist glücklicherweise gelungen“, stellte Wallesch am Abend zufrieden fest.

Der Einsatz wurde zu einer Personal- und Materialschlacht. Kreisbrandmeister Andy Dorroch forderte eine massive Verstärkung an. Insgesamt 235 Einsatzkräfte aus einem Dutzend Kreiskommunen, eine Werksfeuerwehr und von der Berufsfeuerwehr Heilbronn rückten mit 45 Fahrzeugen an. Erstmals kamen die beiden Sonderfahrzeuge „Wasserversorgung“ des Landkreises zum Einsatz.

Vorsichtsmaßnahmen – und Vorbereitungen für den nächsten Tag

Die Feuerwehr Ludwigsburg führte Schadstoffmessungen durch, konnte später Entwarnung geben. Vorsorglich waren aber Anwohner aufgefordert worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Der Mittelaltermarkt im Buchzentrum, der nach langer Coronapause erstmals wieder stattfinden konnte, wurde am Nachmittag geschlossen.

Gegen 16.30 Uhr meldete die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle. Bereits am Abend hat die Feuerwehr damit begonnen, an drei Stellen die Fassade aufzuschneiden, um ins Innere des Brandbereichs zu kommen. Der Einsatz soll auch am Montag fortgesetzt werden.

Zwei Hofmeister-Mitarbeiter und eine Feuerwehrfrau erlitten leichte Verletzungen. Es ist davon auszugehen, dass am gesamten Gebäude Totalschaden entstanden ist. Die Brandursache ist bisher nicht bekannt.