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Rück- und Ausblick
Breiter Konsens beim Klimaschutz

Klimaveränderung: Naturereignisse gibt es auch in Bietigheim-Bissingen. Ein schönes ist der Regenbogen.Foto: Alfred Drossel
Klimaveränderung: Naturereignisse gibt es auch in Bietigheim-Bissingen. Ein schönes ist der Regenbogen. Foto: Alfred Drossel
Oberbürgermeister Jürgen Kessing zog eine zufriedenstellende Bilanz vom zu Ende gehenden Jahr. „Dies stimmt mich zuversichtlich für die vor uns liegenden Aufgaben“, sagte er gestern beim Jahresabschlussgespräch.

Bietigheim-Bissingen. Im neuen Jahr sieht Kessing Schwerpunkte bei der Erarbeitung des Klimaschutzkonzepts, der Fortsetzung der Digitalisierung und des Breitbandausbaues an den Schulen sowie bei der Beratung und Verabschiedung des Verkehrsentwicklungskonzepts. Die Stadtentwicklung im Bogenviertel auf dem DLW-Gelände und im gegenüberliegenden Elbe-Areal würden die Stadt weiter beschäftigen,betonte Kessing.

Mit einem breiten Konsens werde die Stadtverwaltung ihre Anstrengungen beim Klimaschutz und der Anpassung im kommenden Jahr konzeptionell und personell stärker aufstellen, betonte Bürgermeister Michael Wolf. Die Stadt wolle ihren Teil zur Erfüllung des Pariser Klimaschutzabkommens beitragen und ihre Verantwortung für die jetzige und für künftige Generationen wahrnehmen.

Der neue Baudezernent Michael Wolf wird diese komplexe und alle Bereiche der Stadt umfassende Aufgabe quasi als „oberster Klimaschutzmanager“ der Stadt steuern. Die technische Verwaltung der Stadt wird ein Konzept in Abstimmung mit allen betroffenen Bereichen erarbeiten. „Wenngleich klar ist, dass die Stadt diese Mammutaufgabe nicht alleine wird bewältigen können – und natürlich auch nicht eine Person alleine –, so bedarf es eines Kümmerers und Treibers auf der passenden Ebene. Dieser Aufgabe stelle ich mich gerne“, betont Wolf.

Gemeinsam mit den Tochtergesellschaften (Stadtwerke, Bietigheimer Wohnbau und Spillmann) werde bereits einiges für den Klimaschutz getan, unterstrich Michael Wolf. Darauf aufbauend werde die Verwaltung im ersten Halbjahr 2022 ein Konzept für einen „Bietigheimer Weg“ in den Schwerpunktbereichen Strom, Wärme und Verkehr erarbeiten und dabei auf die Expertisen und Projekte der Töchter zurückgreifen, erklärt Wolf.

Neben einer fundierten Sachstandsanalyse werde ein Arbeitsprogramm erarbeitet, mit dem konkrete Projekte zur Umsetzung gebracht werden könnten und es auch aufgezeigt werde, welchen Beitrag Unternehmen und Privathaushalte leisten könnten oder gar müssten, um die erforderlichen Ziele zu erreichen. „Wir wollen dabei den Verkehr nicht entmobilisieren, sondern anders verteilen“, unterstreicht Bürgermeister Wolf.

Die große Planungsunsicherheit bei kulturellen Veranstaltungen während der Pandemie beklagt Sport- und Kulturamtsleiter Stefan Benning. Besonders schmerzlich spüre man die Krise am Rückgang der Abonnentenzahlen bei Theateraufführungen. „Seit Beginn der Pandemie haben wir einen Rückgang von etwa 25 Prozent der Abonnenten zu beklagen“, sagt Benning. Er geht davon aus, dass es Monate, wenn nicht gar Jahre dauern werde, bis man wieder an die Zahlen der Vor-Corona-Zeit anknüpfen könne.

Wenn Veranstaltungen coronabedingt nicht hätten stattfinden können, habe die Stadt aus Rücksicht auf die Künstler nicht abgesagt, sondern in die nahe Zukunft verschoben. Dadurch, so Benning, habe sich eine enorme Bugwelle an Veranstaltungen aufgebaut.

Auch wenn aus den Fördertöpfen von Bund und Land für die wirtschaftlichen Ausfälle Zuschüsse bezahlt würden, sei man von einer Wirtschaftlichkeit noch weit entfernt, betont Benning. Die gute Nachricht: Durch die Krise wurde die Digitalisierung, vor allem bei der Musikschule, weiter vorangetrieben.

Der Kulturgenuss, das Kulturerlebnis lebe ganz entscheidend von der Unbeschwertheit, davon, sich ohne Bedenken und Vorbehalte mit Geist und Seele auf ein Konzert, eine Theateraufführung, einen Kabarettabend einzulassen. Diese Unbeschwertheit gebe es jetzt einfach nicht, sagt Stefan Benning.