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Cold Hearts-Aktion: Pleidelsheimer Handwerker sammeln Geld für Kinder und Jugendliche

Handgemachte Kunstwerke aus Pleidelsheim: Eyke Grohs (links) und Max Neumaier haben die Aktion Cold Hearts ins Leben gerufen. Sie fertigen in ihrer Freizeit unter anderem Kupferherzen für den guten Zweck. Foto: Holm Wolschendorf
Handgemachte Kunstwerke aus Pleidelsheim: Eyke Grohs (links) und Max Neumaier haben die Aktion Cold Hearts ins Leben gerufen. Sie fertigen in ihrer Freizeit unter anderem Kupferherzen für den guten Zweck. Foto: Holm Wolschendorf
„Lieber anpacken und weniger reden“: Das ist das Motto der beiden selbstständigen Handwerker Eyke Grohs und Max Neumaier. Mit ihrer ColdHearts-Aktion sammeln sie Geld für Kinder- und Jugendeinrichtungen.

Pleidelsheim. Ob Altmetall, Kupferherz oder Eis: „Anstatt freitagabends mit Freunden in Clubs zu gehen, stehen wir hier in der Garage und machen unsere Kupferherzen“, erklärt der Pleidelsheimer Max Neumaier (27). „Uns geht es gut. Wir wollen, dass es auch Kindern und Jugendlichen gutgeht“, ergänzt Eyke Grohs (28).

Kälte ist ihr Metier. Zusammen führen sie seit sieben Jahren die Firma Cold Arts Kälte- und Klimatechnik in Pleidelsheim. Täglich fallen bei den Arbeiten Rohr- und Kabelreste an. Sie bringen das Altmetall, vor allem Kupfer, zum Schrotthändler. Der Erlös floss bisher in die Firmenkasse, jetzt wird er gespendet.

Herzen aus Rohrabschnitten „gebastelt“

Altmetall sammeln ist ein Projekt, ergänzt wird es durch den Verkauf von Kupferherzen. Aus Rohrabschnitten haben die beiden Herzen geformt, zusammengelötet, mit Klarlack überzogen – „gebastelt“ wie Grohs lächelnd erzählt. Und fertig ist eine Art Herzkorb. Die kreative Idee kam bei Freunden und Bekannten sehr gut an. Der Name für die Benefizaktion war gefunden: „Cold Hearts – gemeinsam für unsere Region“, angelehnt an den Firmennamen Cold Arts.

Drittes Projekt der Benefizaktion ist der Eisverkauf. In der Region haben die Kälte- und Klimatechnikexperten nach eigenen Angaben keinen passenden Eislieferanten gefunden, deshalb setzen sie jetzt auf einen Zwei-Mann-Betrieb aus Köln, der Mitte Mai 3000 Portionen Eis in Pleidelsheim anliefert. Eine Kugel Joghurt-Blaubeere und Mango-Sorbet soll es zum Preis von zusammen drei Euro geben. Alles sei handgemacht, angeboten in ökologisch nachhaltiger Verpackung, erklärt Neumaier. Die beiden hoffen, dass sich etliche Vereine, Firmen, aber auch Privatpersonen finden, die bei ihren (Betriebs-)Festen das Cold Hearts-Eis anbieten und verkaufen. Damit das Geld dann gespendet werden kann.

Geld für ausgesuchte Organisationen

Anfang dieses Jahres haben die beiden Endzwanziger einen Flyer entworfen, präsentieren seither die Aktion auf ihrer Firmenseite im Internet. Das Geld wird an drei „sorgfältig von uns ausgesuchte Organisationen“, so die Handwerker, in Pleidelsheim und Umgebung gespendet: der Waldkindergarten Wurzelkinder, die Jugendmusikschule Freiberg/Pleidelsheim und der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst im Landkreis Ludwigsburg. Warum gerade diese drei? „Im Waldkindergarten werden Kinder auf ihrem Weg zu kreativen und selbstbewussten Menschen unterstützt“, hier werde der Grundstein für eine nachhaltige Zukunft gelegt. Die Jugendmusikschule sei sehr breit aufgestellt, leiste mit Auftritten und Veranstaltungen einen großen kulturellen Beitrag in der Region. Nicht zuletzt gebe es auch Kinder und Jugendliche, „denen wenig Zeit vergönnt ist“. Am ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst hat Grohs und Neumaier überzeugt, dass sich Ehren- und Hauptamtliche um die komplette Familie kümmern, also um Betroffene und Angehörige.

Weitere kreative Leute willkommen

„Jedem Projekt wohnt der gleiche Grundgedanke inne, aus ökologisch nachhaltigen Produkten und Prozessen Gelder für sozial nachhaltige Zwecke zu erwirtschaften“, erklären die beiden Jungunternehmer. Neumaier und Grohs sehen sich als Ideengeber, die schon etliche Unterstützer haben und auf weitere kreative Leute hoffen, die auch gerne ihre Zeit einbringen möchten. Bei Pflanzen-Mauk in Eglosheim und bei „Blüte und mehr“ in Freiberg beispielsweise werden die Kupferherzen zum Preis von 25 Euro verkauft. Die Firma Metallservice Maier in Freiberg stellt Metall für das Erkennungszeichen – eine Münze mit Prägung – auf dem Kupferherz zur Verfügung. Freunde helfen bei der aufwendigen Produktion der handgemachten Dekoartikel. Neumaiers Eltern stellen Räume, Lager- und Kühlmöglichkeiten auf ihrem Betriebsgelände zur Verfügung. „Sonst könnten wir das nicht machen“, meint Grohs. Langfristiges Ziel sei, eine Stiftung für Cold Hearts zu gründen, Vereinsstrukturen sind ihnen zu starr.

Internet: www.coldarts.eu