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Produktionsstart
„Der Taycan definiert die E-Mobilität um“

Eine elektrifizierende Aktion zum Produktionsstart: Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne, links), Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU, Mitte), Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne, rechts), Porsche-Vorstandschef Oliver Blum
Eine elektrifizierende Aktion zum Produktionsstart: Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne, links), Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU, Mitte), Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne, rechts), Porsche-Vorstandschef Oliver Blume (zweiter von rechts) und Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche starten die Taycan-Produktion in Zuffenhausen offiziell, indem sie ihre rechte Hand auf die entsprechende Projektionsfläche legen. Verkehrsminister Scheuer prüft auch den Sitzkomfort im viertürigen Sportwagen Taycan (rechtes Foto). Ob er dabei vielleicht an einen neuen Dienstwagen denkt? Foto: Sebastian Gollnow/dpa
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Es ist eine Fabrik in der Fabrik – und dazu mitten in Zuffenhausen. Gestern hat der Sportwagenbauer Porsche am Stammsitz seine neue Taycan-Fabrik eröffnet – mit 320 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Medien. Die Erwartungen in das Zukunftsprojekt sind groß.

Stuttgart. Mit dem ersten rein elektrisch angetriebenen Sportwagen schlägt Porsche das nächste Kapitel in der Unternehmensgeschichte auf. „Der emissionsfrei zu fahrende Taycan ist eine neue Ikone von Porsche“, sagt Vorstandschef Oliver Blume. „Er ist anders als unsere bisherigen Fahrzeuge und doch ein typischer Porsche – innovativ, sportlich und emotional.“ Weltweit scheint der neue E-Flitzer aus Zuffenhausen bei den Kunden anzukommen. 30.000 Vorbestellungen soll es für den Taycan geben. „Porsche kann und darf alles“, zitiert Blume bei der Eröffnung des Taycan-Werkes in Stuttgart-Zuffenhausen Ferry Porsche, den früheren Firmenchef und „Vater“ der 356er und 911er. „Hier schlägt das Herz von Porsche“, sagt Blume vor den 320 Gästen. „Wir drücken den Startknopf der Elektromobilität bei Porsche.“ Er ist überzeugt: „Der Taycan definiert die E-Mobilität um.“

Zwei E-Motoren liefern eine Leistung von bis zu 761 PS, die den viertürigen Sportwagen in 2,8 Sekunden von 0 auf 100 katapultieren, und in 9,8 Sekunden auf 200 Stundenkilometer. Auf dem Nürburgring kann er eine sensationelle Rundenzeit von 7:42 Minuten vorweisen. Und beim 24-Stunden-Test von Nardò hat er 3425 Kilometer abgespult – inklusive Nachladen. „Ein absolut sportliches Elektroauto“, so Blume.

Bei der neuen Taycan-Fabrik handelt es sich um das größte Bauvorhaben seit Bestehen des Werkes in Zuffenhausen. 700 Millionen Euro hat sich Porsche die Fabrik kosten lassen, eine Milliarde Euro inklusive des neuen Karosseriebaus, der aber auch für die aktuelle Generation des Porsche 911 genutzt wird. In weniger als 48 Monaten wurde die Fabrik gebaut. Eine Herausforderung dieser „Fabrik in der Fabrik“ war es, geeignete Flächen am Stammsitz zu finden. Wegen der knappen Grundfläche hat die auf verschiedene Gebäude verteilte Fabrik mehrere Stockwerke. Vom Porsche Werk 1, in dem V-Motoren – so auch für Bentley, Lamborghini und Audi – und E-Motoren auf dem gleichen Stockwerk gebaut werden, führt eine 911 Meter lange Förderbrücke über die Schwieberdinger Straße zur Taycan-Montage. Es ist eine Fabrik der Zukunft, eine „Fabrik 4.0“ – flexibel in der Produktion und voll vernetzt. Es gibt kein starres Fließband. Viel mehr scheinen die Taycan-Karosserien über automatische Transportsysteme durch die Fabrikhalle zu schweben. So werden die Karosserien zu den Stationen gefahren.

Der Mensch, so Vorstandschef Blume und Produktionsvorstand Albrecht Reimold, stehe im Mittelpunkt. Die Porsche-Belegschaft seien integraler Teil des Projekts. Nicht nur das. Die Porsche-Leute verzichteten auf Geld, damit der Taycan in Zuffenhausen produziert werden kann. Daran erinnern sowohl Blume als auch Werner Weresch, der Gesamtbetriebsratschef.

„Den Taycan produzieren wir bereits CO-neutral. In Stuttgart-Zuffenhausen, dem Herzen der Marke, verbinden wir unsere Tradition mit der Zukunft“, sagt Blume. „Porsche verfolgt das Ziel der ‚Zero Impact Factory‘, einer Produktion ohne negative Umweltauswirkungen“, betont Reimold.

„Die Elektromobilität schafft in Zuffenhausen 1500 Arbeitsplätze, und zwar mit CO-neutraler Produktion. Porsche setzt ein wichtiges Signal für elektrisches Fahren und deutsche Ingenieurskunst“, betont Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) findet es toll, „den Aufbruch in ein neues Zeitalter der Mobilität mitzuerleben“. Mit dem Taycan zeige Porsche, dass die „Mobilitätsrevolution genau jetzt hier bei uns in Baden-Württemberg stattfindet“, sagt Kretschmann. „Indem in Zuffenhausen nicht nur ein revolutionäres Produkt, sondern auch eine revolutionäre Produktion geschaffen wurde, zeigt das Unternehmen: Wir im Südwesten sind bei der Neuerfindung des Autos ganz vorne mit dabei.“ Besonders freue er sich, dass Porsche mit der Fertigung im Zuffenhausener Stammwerk „bei uns vor Ort investiert – in Stuttgart“.

„Wo andere nur reden, handelt Porsche“, betont auch Stuttgarts OB Fritz Kuhn (Grüne), der darin „ein starkes Signal für Stuttgart“ sieht.

„Als Fahrer des Taycan darf ich verraten: Das Auto ist sensationell. Für mich fühlt er sich an wie ein echter Sportwagen.“

Wolfgang Porsche
Aufsichtsratschef