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Berufliches Schulzentrum
Die Lernfabrik will künftig intelligenter arbeiten

Im Panoramablick: Die Lernfabrik 4.0 am Bietigheimer Schulzentrum. Foto: privat
Im Panoramablick: Die Lernfabrik 4.0 am Bietigheimer Schulzentrum. Foto: privat
Die Lernfabrik 4.0 soll Schüler auf die Techniken der Zukunft vorbereiten. Jetzt geht das Berufliche Schulzentrum noch einen Schritt weiter und will künstliche Intelligenz in das Projekt einbinden. Doch dazu benötige man viel Geld.

Bietigheim-Bissingen. Das Wirtschaftsministerium hat letzten Herbst einen dritten Förderaufruf gestartet, damit die bestehenden Lernfabriken 4.0 nicht den Anschluss an den technologischen Fortschritt verpassen. Inzwischen hat die Schule den Antrag beim Wirtschaftsministerium eingereicht und hofft, von der Jury wieder ausgewählt zu werden. Dabei geht es um einen Etat von 91800 Euro. Davon würden rund 37500 Euro aus Landesmittel finanziert, den Rest muss die Schule aufbringen.

Die Lernfabrik 4.0 für Bietigheim war 2015 beantragt worden und konnte 2017 eingeweiht werden. Gemeinsam mit dem Freiberger Unternehmen Teamtechnik war eine solche Fabrik entworfen worden, die speziell auf die Bedürfnisse der Schüler zugeschnitten ist. In sogenannten Grundlagenlabors lernen sie das Programmieren von Fabrikationsabläufen und wie das gesamte Umfeld gestaltet werden muss. Am Ende kommen bunte Spielzeugautos heraus. So kann die Schule auf einer modernen Anlage moderne Vorgänge in den Unternehmen simulieren.

Schneller und flexibler

Doch die Technik hat sich in den vergangen vier Jahren weiterentwickelt und diesem Umstand will man am beruflichen Schulzentrum Rechnung tragen. Dabei spielt die künstliche Intelligenz eine besondere Rolle. „Wenn wir die Förderung bekommen, wollen wir uns ein Programm zulegen, so dass die Qualitätskontrolle für unsere Autos viel schneller hinzubekommen und auch noch flexibler ist. Das sind die Anforderungen heute in der Industrie“, sagt Ralph Peter Dröge, Teamleiter der Lernfabrik.

Einst hat man rund zwei Wochen benötigt, um die Qualitätskontrolle zu installieren. Mit dem neuen Programm soll es in 45 Minuten passieren. Diesem werden gute und schlechte Fahrzeuge gezeigt, den Rest erlernt das Programm von selbst. „Auch können wir unterschiedliche Autos einpflegen, die werden alle erkannt und ausgewertet. Bisher konnte das System nur ein Fahrzeug erkennen, aber keine Farbe und keine Bauart. Das sind große Vorteile, das ist die Zukunft“, so Dröge weiter.

Die künstliche Intelligenz wird rund ein Drittel der Kosten ausmachen. Außerdem sollen Programme angeschafft werden, die den Verschleiß der Maschinen erkennen und somit rechtzeitig zu einem Service raten. Man wolle reparieren, bevor etwas kaputtgehe.

Auch neue Grundlagenlabore sollen angeschafft werden. Bisher hat das Schulzentrum acht Stück davon, doch das sind zu wenig. Jetzt sollen diese Arbeitsstätten digital angeschafft werden. Das könne auch den Austausch mit der Carl-Schäfer-Schule in Ludwigsburg verbessern. Dort sind für die zukünftigen Techniker sogar nur zwei Grundlagenlabore vorhanden. Mit den neuen digitalen Gegenstücken könne besser und flexibler programmiert und gearbeitet werden und am Ende würde man in Bietigheim nur noch überprüfen, ob man alles richtig gemacht hat.

Bereits Ende Februar habe man die Unterlagen für eine erneute Förderung abgegeben. Mit einem Bescheid rechnet Ralph Peter Dröge im April oder Mai des Jahres.