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Affalterbach
Döttinger übt heftige Kritik an Impfpolitik

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Affalterbach. Zwei Infizierte und zwei Kontaktpersonen, die Zahl der Coronafälle sei gerade sehr niedrig, betonte Bürgermeister Steffen Döttinger in der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend. Um dann doch groß auszuteilen in Richtung Politik: „Das Schlimmste ist für mich, dass das Land die über 80-Jährigen im Stich lässt bei der Terminvergabe“, sagte er. Man hätte schon vor Weihnachten zugeben müssen, dass es zu wenig Impfstoff gibt. Baden-Württemberg sei auch Schlusslicht bei der Impfquote, weil man die zweite Impfdosis aufgehoben habe, während andere Länder sie bereits für die erste Impfwelle verwendeten. Es könne aber nicht sein, dass die über 80-Jährigen stundenlang in der Telefon-Warteschleife hingen für Impftermine. Er lehnte ab, hier als Gemeinde einzuspringen: „Sonst sind wir verantwortlich, dass es keine Termine gibt.“ Fahrdienste zu den Impfzentren organisiere das Deutsche Rote Kreuz. Das Land manövriere sich in die Unglaubwürdigkeit, verwies er auf das Hin und Her bei der Öffnung der Grundschulen. Man müsse den Leuten reinen Wein einschenken und sagen, was geht und was nicht. „Die Menschen haben Angst vor den wirtschaftlichen Schäden“, so Döttinger.

Mehr Druck gefordert

Ob der Kreistag nicht mehr Druck machen könne, wollte Claudia Koch (ULA) wissen. Döttinger sieht hier die Landtagsabgeordneten in der Pflicht. Auch die Kleeblattheime hätten noch keine neuen Termine für die Impfung. Sonja Bänsch (Freie Wähler) versteht nicht, warum das Land nicht auf Veranstaltungsanbieter zugehe, damit diese die Termine koordinierten. „Die haben Erfahrung in so etwas und im Moment keine Arbeit“, sagte sie. (pat)