Kirchheim. Die drohende Schließung des Dorfladens zum Jahresende hat offensichtlich viele Kirchheimer erschreckt – und dazu bewegt, im Laden in der Ortsmitte verstärkt einzukaufen. Im Vergleich zum Vorjahr kann der Dorfladen nun ein Umsatzplus von über 30 Prozent verzeichnen. Auch deswegen haben Geschäftsführer und Gesellschafter jetzt beschlossen, den Dorfladen nicht zum Jahresende zu schließen, sondern mindestens noch bis Ostern 2019 fortzuführen.
Wie mehrfach berichtet, hatten Geschäftsführung und Gesellschafter Mitte November öffentlich gemacht, dass der Laden wohl geschlossen werden muss, da die Wirtschaftlichkeit nicht erreicht werden kann. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gab es zwar, doch mit dem jetzigen Aufschwung wurde nicht gerechnet. Es sei ein Ruck der Solidarität durch die gesamte Kommune gegangen, teilte die Gemeindeverwaltung gestern mit. Außer der Umsatzsteigerung seien auch Spenden und die Zeichnung neuer Anteile eingegangen, so dass mehrere Tausend Euro zur Stärkung des Eigenkapitals zur Verfügung stünden.
Ob das ein Strohfeuer ist oder doch eine Trendwende? Diese Frage kann erst nach einiger Zeit beantwortet werden. Doch die Verantwortlichen haben wegen der aktuellen Entwicklung die berechtigte Hoffnung, dass der drohende Verlust des Dorfladens tatsächlich eine Trendwende eingeleitet hat. Mit dem Weiterbetrieb bis Ostern solle der Bürgerschaft und damit auch dem Dorfladen die notwendige Zeit eingeräumt werden, in der unter Beweis gestellt werden könne, dass die Umsatzsteigerungen dauerhaft seien und der Dorfladen damit auf Dauer betrieben werden könne. Und: Sollte der Aufwärtstrend in Zukunft Bestand haben, könnte der Dorfladen dauerhaft am Leben erhalten werden.
Jeder Euro zählt
An den Rahmenbedingungen allerdings hat sich durch diese Entscheidung nichts geändert: Der Umsatz müsse dauerhaft mindestens auf dem jetzt erreichten Niveau verbleiben. Nach wie vor sei jeder Euro, der zur Stärkung des Eigenkapitals auf das Konto des Dorfladens fließe, ein wichtiger Baustein zur Sicherung der Zukunft.
Eines ist den Verantwortlichen in den vergangenen Wochen aber klar geworden: die Kirchheimer hängen an ihrem Dorfladen und so wird hoffnungsvoll in die Zukunft geblickt. (red)