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Kommunalpolitik
Ein Haushalt mit Luft zum Atmen

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Rekordetat mit einem Volumen von 23,6 Millionen Euro – Pleidelsheim investiert mehr als sechs Millionen Euro

Pleidelsheim. „Etwas Spannendes, was zum Lesen und Schokolade“, das präsentierte Bürgermeister Ralf Trettner den Gemeinderäten in der letzten Sitzung vor der Weihnachtspause. Die besondere, spannende Lektüre ist der Haushaltsplan 2018. Mit Überraschungseiern für Mitarbeiter, Gemeinderat und Sitzungsbesucher machte Trettner dem Gremium den „Rekordhaushalt“ schmackhaft. Mit 23,6 Millionen Euro habe der Etat das größte Volumen in der Geschichte Pleidelsheims. „Diese Zahlen können einen fast schon schwindlig machen“, scherzte Trettner.

Auf den Verwaltungshaushalt, mit dem die laufenden Aufgaben finanziert werden, entfallen 17 Millionen, auf den Vermögenshaushalt 6,6 Millionen Euro. Die Aufnahme neuer Kredite ist 2018 nicht geplant. Allerdings muss die Gemeinde aus ihrer Rücklage insgesamt 1,8 Millionen Euro entnehmen.

Die Einnahmen des Verwaltungshaushaltes erhöhen sich im Vergleich zum laufenden Jahr um insgesamt zwei Millionen Euro. Dabei sind es vor allem die steigenden Anteile an der Einkommen- und der Umsatzsteuer sowie die Schlüsselzuweisungen. Auch die Gewerbesteuer ist ein Pfund, mit dem Pleidelsheim wuchern kann. Gewohnt vorsichtig hat Kämmerer Andreas Linge mit vier Millionen Euro kalkuliert. Gleichzeitig verringern sich die Ausgaben im Verwaltungshaushalt um 200 000 Euro. Linge rechnet mit einem Überschuss: 2,7 Millionen Euro sollen dem Vermögenshaushalt zugeführt werden. „Unser Haushalt ist nicht auf Kante genäht, sondern lässt uns noch Platz zum Atmen“, sagte Trettner.

Die größten Brocken auf der Ausgabenseite fallen für Personal (4,9 Millionen), Betriebsausgaben (2,7 Millionen) und Umlagen (4,8 Millionen) an. Für Investitionen stehen 6,4 Millionen Euro zur Verfügung. Die „fleißigen Handwerker“ hätten in Pleidelsheim derzeit genug zu tun, sagte Trettner in seiner launigen Haushaltsrede – allen voran auf der „Großbaustelle Rathaus“. Das Verwaltungsgebäude soll im Herbst 2018 wieder bezogen werden. Die Sanierung kostet voraussichtlich 5,9 Millionen Euro. Im Haushalt ist eine weitere Rate von 1,7 Millionen Euro eingestellt.

Weiterer Ausgabenschwerpunkt ist der Umbau der Sporthalle mit 2,5 Millionen Euro. Die Sanierung der Stuifenstraße wird 660 000 Euro kosten. Für die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED sind 355 000 Euro eingeplant. Eine halbe Million Euro nimmt Pleidelsheim für die Gewerbeförderung in die Hand: 400 000 Euro für Grunderwerb und Erschließung des Handwerker- und Gewerbehofs (dritter Bauabschnitt) sowie 100 000 Euro für die Erschließung im Gewerbegebiet XI. Für die Breitbandversorgung fließen weitere 150 000 Euro. Fit für die Zukunft wird auch der Rathausparkplatz gemacht. Die Ladesäule für Elektroautos kostet 10 000 Euro. Bei der Unterbringung von Flüchtlingen sei die Gemeinde gut aufgestellt, weitere Unterkünfte sind nicht geplant.

Und wie sieht es mit den Schulden aus? Im Kämmereihaushalt steht Pleidelsheim mit 1,2 Millionen Euro in der Kreide. Rechnet man die Eigenbetriebe Abwasserbeseitigung und Wasserversorgung hinzu, beträgt die Gesamtverschuldung 10,2 Millionen Euro.