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Eine Mutmacherin startet selbst durch

Die Speaker-Slam-Gewinnerin Marianne Heine aus Möglingen mit dem Marketing- und Networking-Experten Hermann Scherer nach dem Redewettstreit. Foto: Dominik Pfau (p)
Die Speaker-Slam-Gewinnerin Marianne Heine aus Möglingen mit dem Marketing- und Networking-Experten Hermann Scherer nach dem Redewettstreit. Foto: Dominik Pfau (p)
Marianne Heine gewinnt den „Internationalen Speaker Slam“ und erfüllt sich gleich zwei Träume

Möglingen/ Ludwigsburg. Marianne Heine genießt die Sonnenstrahlen auf der Ludwigsburger Bärenwiese. Sie spricht klar, mit angenehm warmer Stimmfarbe – und viel mit den Händen. Über ihre Kinder und Enkelkinder, über ihre positiven Erfahrungen mit der Waldorfschule und wie wichtig sie es findet, lebendig zu leben. „Wir sollten selber noch ein bisschen Kind bleiben und uns eine positive Verrücktheit bewahren. Ein bisschen Pippi-Langstrumpf-Mentalität.“

Marianne Heine, 68, bezeichnet sich als Ludwigsburgerin, die gerne in Möglingen wohnt. Wenn sie über den Rednerwettstreit berichtet, den „Internationalen Speaker Slam“, an dem sie im Juli teilnahm, strahlt sie immer noch über das ganze Gesicht. „Als ich von der Bühne ging, war ich so stolz.“ Unter den 79 Finalisten aus zwölf Ländern – so viele wie noch nie – machte Heine ihre Sache nach Meinung der Jury am besten und gewann den ersten Preis.

Die Geschichte nahm ihren Lauf während des Lockdowns im Frühjahr 2020. „Ich dachte, du musst etwas machen, damit du sichtbarer wirst“, sagt sie. Als Gesundheitscoach unterstützt sie andere Menschen, sich von mentalen Blockaden zu lösen und Eigenverantwortung für das Leben zu übernehmen. Zu Beginn der Pandemie, während der Kontaktbeschränkungen, gestaltete sich die Arbeit natürlich komplizierter.

Heine meldete sich für ein Seminar bei dem Marketing- und Networking-Experten Hermann Scherer („Motivator“) an. Der Titel: „Mehr Sichtbarkeit“. Während der coronabedingt digital stattfindenden Einheiten wuchs der Wunsch in ihr, die Übungen auch einmal vor echten Leuten zu probieren. „Auf die Bühne zu gehen und vier Minuten darüber zu reden, was man macht, auf den Punkt zu kommen und keine Sekunde zu verlieren, das war schon eine Herausforderung.“ Sie bekam ihre Gelegenheit, trat simultan gegen vier Mitstreiter an – quasi eine Generalprobe –, während sie und jeder für sich ein von allen Geräuschen isoliertes Publikum überzeugen musste. Was vorher unvorstellbar schien: „Auf der Bühne war die Aufregung weg“, erinnert sie sich.

Danach wollte Heine es wissen. Am 16. Juli reiste sie nach Mastershausen in Rheinland-Pfalz zum ebenfalls von Scherer ins Leben gerufenen „Internationalen Speaker Slam“. Vor dem Publikum fühlte sie sich wohl und entschied spontan, sicherheitshalber einen Themenbereich wegzulassen. „Ich wollte mich unbedingt verabschieden.“ Denn nach vier Minuten wird das Mikrofon abgedreht. Ihr Thema „Zeit, mutig zu sein“ dreht sich darum, dass man Chancen, die sich einem bieten, ergreifen und aktiv an der Umsetzung von Zielen und Träumen arbeiten sollte. Heine will anderen Mut machen für mehr Lebensfreude, Vitalität und das eigene Potenzial zu entwickeln.

Das hat sie auch für sich selbst vor. „Ich wollte schon immer einmal auf der Bühne stehen. Und ich wollte ein Buch schreiben“, verrät sie ihre größten Träume. Beides hat sie nun umgesetzt. Heine ist überzeugt, dass Zufriedenheit und positives Lebensgefühl keine Generationenfrage sind. Im September erscheint ihr Beitrag „Glücklich älter werden – alles eine Frage der Einstellung“ in dem Buchband „Ausgezeichnetes Expertenwissen“.

Ganz bodenständig arbeitet sie zudem, wie sie es sich vorgenommen hat, weiter an ihrer Sichtbarkeit, an ihrer Homepage, ihrem Instagram-Account und Xing-Profil. Und sie will noch einmal beim Speaker Slam auf der Bühne stehen. „Unbedingt!“