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Einst als Medizin gegen Erkältungen erfunden

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Im Casino wird ein vergnüglicher Abend rund um den Whiskey geboten – Improtheater Q-Rage ergänzt die Verkostung bestens

kornwestheim. Was hat Whiskey mit Käsefüßen und einer Tennistasche zu tun? Nichts. Den Schauspielern des Improvisationstheaters Q-Rage ist es trotzdem gelungen, diese Begriffe in witzige Szenen einzubauen, in denen das Kultgetränk im Mittelpunkt stand.

„Whiskey und Impro“ hieß es am Sonntagabend bei der Kleinkunstbühne Casino. Dabei handelte es sich um eine echte Premiere: Von Peter Weimer erfuhren die 35 Besucher, was sie schon immer über Whiskey wissen wollten. Weil Probieren über Studieren geht, kredenzte der Experte aus Kornwestheim ihnen drei verschiedene Brände.

Inspiriert von dem jeweiligen Geschmackserlebnis und den Stichworten, die ihnen das Publikum lieferte, entwickelten Monika Krenz und Jörg Pollinger von Q-Rage kleine Szenen. Für die passende Musik sorgte Michael Fiedler am Klavier.

Schnell wurde den Besuchern im Casino warm ums Herz, obwohl die Heizung zunächst nicht auf Hochtouren lief. Dafür sorgten Leopold (Jörg Pollinger) und Salome (Monika Krenz) mit kleinen Aufwärmübungen. Nach der gegenseitigen Rücken- folgte die Zwerchfellmassage. Was passiert, wenn ein Ehemann in aller Ruhe seinen Feierabend-Whiskey genießen will, aber von seiner nervigen Ehefrau gestört wird? Und was tun, wenn das in Schottland hergestellte Destillat nach Schwarzwälder Schinken riecht? Die beiden Schauspieler hatten auf alles eine Antwort – zur Freude des Publikums.

„Entspannt Euch mal“, lautet die Maxime von Peter Weimer. Denn einen Whiskey genehmigt man sich abends, wenn einen niemand mehr stört. Nicht kippen, sondern genießen ist angesagt. In kleinen Schlückchen lässt man den Inhalt des nur wenige Zentimeter gefüllten Tumblers auf der Zunge zergehen, den man zuvor mit den Händen angewärmt hat. Das kann und darf eine halbe Stunde dauern.

Dieser Genuss ist übrigens längst keine Männersache mehr: Erstaunlich viele Frauen saßen an den Tischen im Casino und ließen sich das Getränk munden, das Mönche im Mittelalter als Medizin gegen Erkältungskrankheiten erfunden haben sollen.

Whiskey ist noch lange nicht gleich Whiskey: Mit einem leichten, fruchtigen Destillat aus den schottischen Highlands fing die Probe an. Dann wurde ein irischer Whiskey eingeschenkt, bevor zum Schluss eine rauchig schmeckende Variante, dieses Mal wieder aus Schottland, kredenzt wurde. „Jeder muss für sich herausfinden, welcher Whiskey ihm schmeckt. Das ist keine Frage des Preises“, so der Ratschlag des Experten. Das Getränk sollte möglichst blumig und fruchtig schmecken und nicht auf der Zunge brennen. Eiswürfel sind übrigens tabu: „Nur schlechten Whiskey trinkt man auf Eis“, erteilte Peter Weimer dieser Variante eine eiskalte Abfuhr.

Jede Destille hütet das Rezept für ihren Whiskey wie ein Geheimnis. „Nur jeweils drei Mitarbeiter kennen das Rezept“, so Peter Weimer. Das trifft auch auf Allt-á-Bhainne zu. Dieser Name stammt aus dem Gälischen und bedeutet Milchbach. Dieser Name inspirierte Zuschauer und Schauspieler von Q-Rage gleichermaßen: Denn schon ruderte eine lila Kuh über einen Milchbach, die prompt der Queen begegnete. Der „Quiet Man“, also der ruhige Mann, inspirierte die Schauspieler zu einer köstlichen Pantomime über eine Verführungsszene, die in einem Desaster endet. Whiskey und Impro, das ist eine köstliche Verbindung.