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Erstmals mediterrane Weinsorten geerntet

Bei der Lese der neuen Sorten sind mit dabei (von links): Koordinator Dr. Götz Reustle, Dietrich Rembold, Partner des Projekts‚ die württembergische Weinkönigin Tamara Elbl und Wengerter Bernd Mittenmayer.Foto: Alfred Drossel
Bei der Lese der neuen Sorten sind mit dabei (von links): Koordinator Dr. Götz Reustle, Dietrich Rembold, Partner des Projekts‚ die württembergische Weinkönigin Tamara Elbl und Wengerter Bernd Mittenmayer. Foto: Alfred Drossel
Wengerter wollen den Klimawandel als Chance für den Weinbau in Terrassenlagen nutzen

Lauffen/Hessigheim/ Mundelsheim/Besigheim. Im Weinberg von Bernd Mittenmayer im Lauffener Geigersberg wurden gestern die ersten Trauben der mediterranen Sorten Teroldego, Cabernet Sauvignon und Montepulciano geerntet. Hintergrund ist das Projekt „Steile Weine“, durch das der Anbau auf terrassierten Flächen wirtschaftlicher gemacht und diese Kulturlandschaft auch in Zukunft erhalten werden soll. Dietrich Rembold, Partner des Projekts, bezeichnete dies als einen wichtigen Schritt. Dabei geht es auch um die Neuausrichtung des Steillagenweinbaus in Württemberg. Zuschüsse gibt es dafür von der Europäischen Union.

Federführend sind die Lauffener Weingärtner und die Felsengartenkellerei Besigheim. Beteiligt sind außerdem die Abteilung Flurneuordnung des Landratsamtes in Ludwigsburg, die Abteilung Rebenzüchtung der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg (LVWO), die Hochschule Geisenheim, das Weininstitut Württemberg, die Weingärtner Stromberg-Zabergäu sowie Weinbaubetriebe aus der Region.

Die zunächst zehn beteiligten Weinbaubetriebe bewirtschaften mit Leidenschaft terrassierte Steillagen entlang des Neckars. Um den Ausbau von Weinen in den Steillagen für die Wengerter wieder attraktiver zu machen und den Steillagenweinbau an den Klimawandel anzupassen, wurden im Jahr 2019 alternative Rebsorten in diese Lagen gepflanzt. Die erste Ernte fand nun gestern im Weinberg von Bernd Mittenmayer statt. Gelesen wurden rund 200 Kilogramm Trauben verschiedener Sorten. Die Weine werden nun an der LVWO Weinsberg im Kleinstgebinde ausgebaut.

Für die alternativen Rebsorten soll ein entsprechendes Vermarktungskonzept sowie ein gemeinsamer Marktauftritt für hochwertige Weine aus den terrassierten Steillagen entwickelt werden. Den Weg dahin skizziert der Koordinator des Projekts, Dr. Götz Reustle, von der Felsengartenkellerei. Er sprach von einem „Versuchsanbau alternativer Rebsorten in den terrassierten Steillagen in Besigheim, Hessigheim, Gemmrigheim, Mundelsheim und Lauffen“. Wichtig sei dabei, dass sich die alternativen Rebsorten für die klimatischen Bedingungen in den terrassierten Steillagen eignen. Als weitere Punkte nannte er Marktrecherche und Wettbewerberprofile deutscher Rotweine im gehobenen Preissegment. Es werde außerdem eine Konsumenten- und Expertenbefragung zu hochpreisigen Rotweinen stattfinden.

In den Weinbergen werden Hinweistafeln mit den wichtigsten Informationen zu den Rebsorten aufgestellt. So soll auch die Öffentlichkeit auf das Projekt „Steile Weine“ aufmerksam gemacht werden.