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Silvester
Feuerwerk-Hersteller ist erleichtert

Arne von Boetticher mit einem Teil der Kollektion. Jetzt werden die pyrotechnischen Artikel versandt. Foto: Alfred Drossel
Arne von Boetticher mit einem Teil der Kollektion. Jetzt werden die pyrotechnischen Artikel versandt. Foto: Alfred Drossel
Wegen der Coronapandemie untersagen Bund und Länder an Silvester zwar öffentlich veranstaltete Feuerwerke und das Böllern auf belebten Straßen und Plätzen sowie in großen Gruppen. Privates Böllern ist aber nicht verboten. Mit dieser Regelung ist Arne von Boetticher, Geschäftsführer der Cleebronner Feuerwerkerei Zink, mehr als zufrieden.

Cleebronn. Silvester 2020 wird wegen Corona anders aussehen als normalerweise. Die Ministerpräsidenten der Länder haben sich für ein Teilverbot von Feuerwerken ausgesprochen – jedoch darf man im privaten Rahmen, mit Einschränkungen, böllern. Wäre das so nicht entschieden worden, hätte die ganze Branche ihren Jahresumsatz verloren, weiß Arne von Boetticher, Geschäftsführer der Cleebronner Feuerwerkerei Zink. Denn: In Deutschland wird der Umsatz an Feuerwerkskörpern zu Silvester auf 130 Millionen Euro geschätzt.

Die Erleichterung über die Entscheidung von Bund und Ländern ist groß bei Zink-Geschäftsführer Arne von Boetticher und seiner 20-köpfigen Belegschaft in Cleebronn. Das Unternehmen habe die wirtschaftlichen Ausfälle durch die Pandemie bisher abfedern können, unter anderem durch Kurzarbeit, so der Zink-Chef. Zudem soll die neue Z-Rakete zum Jahresende Umsätze bringen, hofft er.

Etwa die Hälfte der Produktion in dem Cleebronner Familienbetrieb machen Raketen und Knallkörper für private Feuerwerke aus. Einen Totalausfall gibt es allerdings bei den Großfeuerwerken. Da sei in diesem Jahr weltweit so gut wie nichts gelaufen, sagt von Boetticher. Deshalb sei es umso wichtiger, dass die privaten Silvesterfeuerwerke stattfinden würden.

„Die Lager sind voll und die Händler haben sich eingedeckt. Die Produktion läuft noch, und nach der Böller-Freigabe im privaten Bereich hat die Nachfrage weiter angezogen“, betont der Cleebronner. Wäre das so nicht gekommen, hätte der Betrieb im kommenden Jahr gar nichts produzieren müssen, weil die Jahresproduktion 2020 noch auf Lager gelegen hätte. „Uns hätte der gesamte Jahresumsatz gefehlt. So ähnlich wie im Handel“, sagt von Boetticher. Feuerwerkskörper seien zwar lagerfähig, aber bestimmte Sicherheitsrichtlinien müssten vor allem beim Handel eingehalten werden.

Mit Blick auf Silvester waren Befürchtungen laut geworden, weiß der Geschäftsführer, dass sich die ohnehin durch Coronapatienten angespannte Situation in den Krankenhäusern dann nochmals verschärfen könnte. Dieses Argument lässt von Boetticher nicht gelten, weil zwar in der Silvesternacht mehr Verletzte in Krankenhäuser eingeliefert würden, selten aber gehe das auf Böller zurück. Vielmehr liege das an zu viel Alkohol auf Partys. Feuerwerkskörper seien sicher, sagt er, und wer die aufgedruckten Sicherheitshinweise lese und sich daran auch halte, sei auf der sicheren Seite.

In der Cleebronner Firma werden vor allem kleine Raketen gefertigt. Sie wurden weiterentwickelt, steigen bis zu 50 Meter hoch und haben eine effektvolle Ausbreitung, beschreibt von Boetticher begeistert. Neu ist die Entwicklung der Z-Rakete. Erstmals wird dieses Jahr eine Kollektion mit zehn verschiedenen Raketen angeboten, freut sich der Zink-Geschäftsführer. Dafür gebe es jetzt schon eine große Nachfrage.

Die pyrotechnischen Artikel aus Cleebronn werden in ganz Deutschland und im benachbarten Ausland nachgefragt. Bereits in der dritten Generation widmet sich Zink der Entwicklung, Herstellung und dem Vertrieb von hochwertigem Großfeuerwerk, pyrotechnischer Munition und frei verkäuflichen Produkten zu Silvester. Die Produktpalette richtet sich an professionelle Pyrotechniker, den Waffengroß- und -fachhandel sowie an Privatanwender, sagt der Geschäftsführer.