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Stauberatung und Erste Hilfe
Gemeinsam für eine sichere Reise

Ein Team, aber getrennt unterwegs: die Motorradstaffeln des DRK Ludwigsburg und des ADAC Württemberg.Fotos: Alfred Drossel
Ein Team, aber getrennt unterwegs: die Motorradstaffeln des DRK Ludwigsburg und des ADAC Württemberg. Foto: Alfred Drossel
Pablo Kraft (links) und Steffen Schassberger gehören zur DRK-Motorradstaffel.
Pablo Kraft (links) und Steffen Schassberger gehören zur DRK-Motorradstaffel.
Der DRK-Kreisverband Ludwigsburg und der ADAC Württemberg kooperieren mit ihren Motorradstaffeln und tragen mit Hilfeleistungen dazu bei, dass die Urlaubsfahrt entspannter und sicherer verläuft: Stauberatung und Erste Hilfe zur Sicherheit der Autofahrer.

Kreis Ludwigsburg. Seit über 30 Jahren sind die fünf ADAC-Stauberater mit ihren drei Motorrädern in der Region unterwegs und legen jährlich 21000 Kilometer zurück. Der DRK-Kreisverband Ludwigsburg wird im Rahmen eines Pilotprojekts mit seiner Motorradstaffel an Ort und Stelle sein, wenn Erste Hilfe gefordert ist. Das zehnköpfige Team der DRK-Motorradstaffel wurde im Mai ins Leben gerufen.

„Unsere Hilfeleistungen ergänzen sich perfekt“, sagte Carl-Eugen Metz, ADAC-Vorstand Verkehr und Umwelt: „Der ADAC mit seinen jahrelangen Erfahrungen beim Thema Stau auf der eine Seite, das Rote Kreuz mit seiner medizinischen Expertise auf der anderen.“ Die ehrenamtlichen Mitglieder der DRK-Motorradstaffel würden wiederholt ihre hohe Leistungsbereitschaft und ihr großes Engagement unter Beweis stellen, sagte DRK-Kreisgeschäftsführer Wolfgang Breidbach. Der Präsident des DRK-Kreisverbands Ludwigsburg, Walter Adler, begrüßte die Kooperation. Erfreut zeigt er sich auch darüber, dass die Leitstellen der Region ihre Unterstützung zugesagt haben.

Bei einem gemeinsamen Pressetermin betonten gestern Vertreter der beiden Organisationen die Bedeutung der Rettungsgasse auf den Autobahnen. Gerade bei schweren Verkehrsunfällen zähle jede Sekunde, damit die Rettungskräfte schnellstmöglich zur Unfallstelle gelangen können. Das Prinzip sei denkbar einfach: Die Rettungsgasse wird immer zwischen der linken Spur und der rechten daneben gebildet; ganz gleich, ob die Straße zwei, drei oder sogar vier Spuren hat. Des Weiteren sprachen sich Carl-Eugen Metz und Wolfgang Breidbach deutlich gegen eine bedenkliche Entwicklung der letzten Jahre aus: das Gaffen bei Unfällen. Denn Menschen, die im Vorbeifahren das Elend anderer fotografierten oder filmten, behinderten nicht nur den Verkehr, sondern häufig auch die Rettungsmaßnahmen.

Präsident Walter Adler erinnert sich, dass der DRK-Kreisverband Ludwigsburg bereits in den 1990er Jahren eine Motorradstaffel hatte. Sie sei aber wegen der ins Alter gekommenen Fahrzeuge und aus Gründen des mangelnden Interesses im Verband eingestellt worden. Nachdem vom DRK-Kreisverband Bremen ein geeignetes gebrauchtes BMW-Modell für 9000 Euro gekauft werden konnte, kehrt die Ludwigsburger Motorradstaffel nun wieder auf die Straßen im Landkreis zurück.

Verletzte möglichst schnell versorgen

Ziel sei es, die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu verkürzen und Verletzte möglichst schnell medizinisch zu versorgen, betont Adler. Das sei auch eine Ergänzung zu den bestehenden Helfer-vor-Ort-Systemen und dem öffentlichen Rettungsdienst. „Die speziell ausgebildeten First Responder auf dem Motorrad können nicht nur ihr Hobby und das DRK miteinander verbinden, auch der Kreisverband rückt durch die Öffentlichkeitswirksamkeit der Motorradstaffel verstärkt in den Fokus“, betont Steffen Schassberger, Bereichsleiter Rotkreuzdienste.

Ziel des Kreisverbands sei es, drei Maschinen im Einsatz zu haben. Da die Kosten für die Fahrzeuge und die Schutzkleidung hoch sind und es keine Förderung aus öffentlichen Mitteln gibt, sei der Kreisverband für diese rein aus Spenden finanzierte Leistung angewiesen. Die Helfer erhalten keinerlei Vergütung oder Aufwandsentschädigung. Insgesamt hat das DRK im Haushalt für das Projekt 15000 Euro eingestellt.