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Weihnachtskrippen
In der Mitte das Jesuskind

Stille Nacht: Eine der Krippen stellt ein nächtliches Bergdorf in Südtirol dar.Fotos: Alfred Drossel
Stille Nacht: Eine der Krippen stellt ein nächtliches Bergdorf in Südtirol dar. Foto: Alfred Drossel
Luigi D’Aurelio in seiner Werkstatt.
Luigi D’Aurelio in seiner Werkstatt.
Luigi D’Aurelio baut Weihnachtskrippen nach italienischen Vorbildern und stellt sie aus

Bietigheim-Bissingen. Der 64-jährige Luigi D’Aurelio baut schon seit seinem zehnten Lebensjahr Weihnachtskrippen. Auch in diesem Jahr hat er zwei davon aufgebaut: eine in der katholischen Kirche Zum Guten Hirten in Bissingen und die andere in seiner Garage in Eglosheim. Es sind große, mehr als drei Meter lange und zwei Meter breite Krippen. Die eine ist im maurischen Stil gebaut und die andere stellt ein nächtliches Bergdorf in Südtirol dar.

Als Luigi D’Aurelio kaum zehn Jahre alt war, da hat er in seinem Dorf Giurdignano bei Lecce in Apulien, am Absatz des italienischen Stiefels, schon Weihnachtskrippen gebaut. Das habe ihm schon damals Spaß gemacht, erzählt er. In der Familie habe es die Tradition des Krippenbauens aber nicht gegeben.

In ganz Italien gibt es unterschiedliche Traditionen der Krippendarstellung: Etwa in Neapel, wo eine ganze Straße sich dem Krippenbau widmet. Die neapolitanische Krippe zeigt vor allem das Leben in der Stadt im 18. Jahrhundert, die Heiligenfiguren sind dabei nicht im Mittelpunkt.

Im süditalienischen Matera besteht die Krippe aus lebenden Menschen und in Monteporzio findet Anfang Dezember die größte Krippenausstellung Europas statt.

Luigi D’Aurelio ist als Gastarbeiter nach Ludwigsburg gekommen. Mehr als 40 Jahre hat er als Kontroller bei Mahle in Markgröningen gearbeitet. Letzte Woche ist er in den Ruhestand gegangen. In all den Jahren hier im Schwäbischen hat der Italiener mehr als ein Dutzend Krippen gebaut. Zwei davon sind jedes Jahr zu sehen. Sie sind so groß, dass man sie eigentlich gar nicht abbauen kann.

Seit Jahren zeigt der italienische Krippenbauer seine Krippen in Bietigheim-Bissingen. Im Wechsel mal im Haus Seniore und in der katholischen Kirche Zum Guten Hirten in Bissingen. Die Krippen haben unterschiedliche Baustile. Beide aber haben eines gemeinsam: Die Geburt Christi im Stall steht im Mittelpunkt. In der alpenländischen Krippe in einem Heuschober und in der maurischen Krippe in einer prächtigen Villa.

Die Weihnachtskrippen sollen an die Geburt Christi erinnern. Maria, Josef und das neugeborene Kind im Stall, die Hirten, Ochs und Esel, der Komet und die Ankunft der Heiligen Drei Könige werden in den alpenländischen Krippen ausdrucksstark inszeniert.

Luigi D’Aurelio hat seine Krippen technisch aufgerüstet. LEDs statt Kerzen und bewegliche Elemente wie Wind- und Wasserrad bringen die Krippenlandschaft zum Leben. Unzählige Figuren stehen zwischen den kleinen Gebäuden in der Landschaft. Handwerker arbeiten in ihren Werkstätten.

Die Form der Krippe, wie wir sie heute kennen, geht auf den heiligen Franz von Assisi zurück. Dieser stellte am 24. Dezember des Jahres 1223 in Greccio eine Krippe mit einem lebendigen Ochsen und einem Esel auf. Die Darstellung von der Geburtsszene selbst geht bereits auf Kaiserin Helena zurück, die im Jahr 335 eine Kirche auf dem angeblichen Geburtsort Jesu in Betlehem errichten ließ.

Für Luigi D’Aurelio ist es wichtig, mit seinen Krippen zu verdeutlichen, dass Christus mitten unter den Menschen zur Welt gekommen ist. Das möchte er mit seinen kleinen Welten aufzeigen.