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Lokaler Lockdown
Inzidenz über 100: Ab Montag droht die Notbremse

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102,7! Zum ersten Mal seit dem 17. Januar hat die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis am Mittwoch die kritische Schwelle von 100 wieder übertroffen. Damit droht am Montag die lokale Notbremse – und dann auch ohne „Osterruhe“ der nächste harte Lockdown.

Kreis Ludwigsburg. Seit 8. März gilt eine Sieben-Tage-Inzidenz von 100 als die kritische Marke, bei der die Landkreise die lokale Notbremse auslösen müssen: Wird diese Schwelle von 100 Neuinfektionen pro 100000 Einwohner und Woche an drei aufeinanderfolgenden Tagen erreicht, muss die Kreisverwaltung die seither geltenden Lockerungen zum übernächsten Werktag wieder außer Vollzug setzen und damit lokal zu einem harten Lockdown zurückkehren. Konkret heißt das: Liegt die Inzidenz auch heute und morgen wieder über der 100er-Schwelle, so haben die gegenwärtigen Lockerungen im Kreis nur noch bis Sonntag Bestand. Am Montag müsste dann zum Beispiel der Einzelhandel zum Einkauf auf Bestellung zurückkehren, das Blüba in Ludwigsburg wäre – kaum eröffnet – schon wieder geschlossen, gleiches gälte für Sportanlagen oder Museen. Im Einzelnen träten dann folgende Regeln in Kraft.

Privattreffen: Erlaubt sind nur noch Treffen mit einer Person, die nicht zum eigenen Haushalt gehört. Kinder bis einschließlich 14 Jahren werden nicht mitgezählt.

Einzelhandel: Das Einkaufen mit Termin (Click & Meet) ist nicht mehr möglich, nur noch das Abholen von Bestellungen (Click & Collect). Ausgenommen bleiben Artikel des täglichen Bedarfs.

Körpernahe Dienstleistungen wie Fußpflege und Kosmetik müssen wieder schließen. Friseure, die bereits am 1. März wieder unter Hygieneregeln öffnen durften, sind davon nicht betroffen.

Amateur- und Freizeitsport: Sportanlagen müssen wieder schließen, es ist nur noch Individualsport im Freien erlaubt.

Kultur: Museen, Galerien, Zoos und botanische Gärten (wie das Blüba) müssen schließen.

Eine Rückkehr zu den gegenwärtigen Regelungen ist erst möglich, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz wieder „stabil“ – das heißt an mindestens fünf aufeinanderfolgenden Tagen – unter der Marke von 100 liegt.

Wie aktuelle Zahlen des Gesundheitsamts zeigen, ist die britische Mutation B.1.1.7 jetzt auch im Kreis der Haupttreiber des Infektionsgeschehens. Varianten des Virus – und hier vor allem die britische – sind seit Mitte März für über die Hälfte der Neuinfektionen verantwortlich. Allerdingstragen offenbar auch die Lockerungen und ein laxerer Umgang mit den AHA+L-Regeln zum Anstieg der Inzidenz bei: Die Fallzahlen sind auch ohne Mutationen höher als im Februar. Haupthindernis bei der Bekämpfung des Virus bleibt laut Landrat Dietmar Allgaier aber der Mangel an Impfstoff. Die Kreisimpfzentren seien nur zu 40 Prozent ausgelastet. Heißt: Sie könnten mehr als doppelt so schnell impfen.