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Konfliktfelder stehen im Fokus

Politischer Stoff: Beim Festival wird auch der Film „Kriegerin“ über ein junges Mädchen in der Neonazi-Szene gezeigt.Foto: privat
Politischer Stoff: Beim Festival wird auch der Film „Kriegerin“ über ein junges Mädchen in der Neonazi-Szene gezeigt. Foto: privat
Das Filmfestival „Lichtspielliebe“ im Scala setzt besonders auf das junge Publikum

Ludwigsburg. Wer heute als junger Mensch nicht fürs Kino begeistert wird, dürfte auch in den nächsten Jahren nicht mehr so leicht abzuholen sein – das befürchtet Jochen Laube, Ludwigsburger Filmproduzent und künstlerischer Leiter des von ihm ins Leben gerufenen Festivals „Lichtspielliebe“. Daher hat er sich für die zweite Auflage des Filmfestivals im Scala in der kommenden Woche (vom 6. bis 10..November) mehrere hochaktuelle Themenschwerpunkte überlegt. Der Eintritt für zahlreiche Veranstaltungen, die sich an Jugendliche richten, ist dank zahlreicher Sponsoren frei. Runter von der Couch, rein ins Kino, lautet sein Motto, am besten mit ein paar Gleichgesinnten.

Die Stars des Festivals dürften in diesem Jahr sicherlich Corinna Harfouch und Mario Adorf sein (wir berichteten). Die Schauspielerin stellt am Donnerstag, 7. November, um 20 Uhr ihren neuen Film „Lara“ vor, der 89-Jährige präsentiert am Samstag, 9. November, um 20 Uhr seine filmische Biografie „Es hätte schlimmer kommen können“.

Nach der Landtagswahl in Thüringen am vergangenen Wochenende noch etwas aktueller, wird es am Donnerstag tagsüber um Rechtsextremismus gehen. Für Jugendliche und auch ganze Schulklassen wird zweimal der Film „Kriegerin“ über ein junges Mädchen in der Neonazi-Szene gezeigt, zu Gast ist um 14 Uhr der Experte Ingo Klier, der selbst Nazi-Aussteiger ist. Im Anschluss an die Coming-of-Age-Geschichte von „Booksmart“ (16.30 Uhr) werden Studierende und Absolventen der Filmakademie wie im vergangenen Jahr eine Job-Börse veranstalten. Der Freitag wird wiederum dem Thema Umweltschutz und Klimawandel gewidmet. Um 10 Uhr läuft speziell für Schulklassen „2040 – wir retten die Welt“, um die Mittagszeit, so hofft Jochen Laube, machen auch die Teilnehmer der „Fridays for Future“-Demo auf ihrem Weg einen Abstecher ins Scala. Es gibt ein veganes Mittagessen, Infostände sowie den Film „Greenpeace – wie alles begann“. Am Samstag, 30. Jahrestag des Mauerfalls, zeigt das Festival um 14 Uhr den aktuellen Zeichentrickkinofilm „Fritzi: Eine Wendewundergeschichte“. Auf keinen Fall sollten die Veranstaltungen am Nachmittag mit erhobenem Zeigefinger daherkommen, betont Laube. Politisch, aber unterhaltsam, lautet die Devise. Anschließend, so hofft er, wird es spannende Diskussionen im Foyer geben. „Gemeinsam lachen, weinen, sich erschrecken“, sagt Laube, das sei eben einfach Kino.

Preis für die beste Filmkritik

Auch aktiv werden sollen die Zuschauer wieder. Nicht nur, dass es auch in diesem Jahr das „Festival des nacherzählten Films“ (Freitag, 22 Uhr) geben wird, bei dem das Publikum Teilnehmer und Jury zugleich ist – auch einen Preis gibt es diesmal zu gewinnen. Festivalleiter Jochen Laube hat sich etwas Besonderes ausgedacht: Erstmals wird in diesem Jahr der „Scala Zuschauerpreis für die beste Filmkritik 2019“ vergeben. Damit werden der interessanteste Text, die intensivste Filmkritik oder die eigenwilligsten Gedanken zu einem der in diesen Tagen im Scala gezeigten Filme gewürdigt.

Einzureichen sind die Texte bis zum 18. November, die beiden Sieger in den Kategorien bis 18 Jahre und älter erhalten jeweils einen aktuellen Laptop. Zudem werden die prämierten Filmkritiken in Anknüpfung an die lange Tradition der Berichterstattung über Kinovorführungen im Scala anschließend in der Ludwigsburger Kreiszeitung abgedruckt.

Weitere Infos und Karten gibt es unter www.scala.live.