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Corona
Land will Nahverkehr trotz Krise massiv ausbauen

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350_0900_30095_229993254.jpg Foto: Sebastian Gollnow/ dpa

Stuttgart/Kreis Ludwigsburg. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, braucht es nach Überzeugung des baden-württembergischen Verkehrsministers Winfried Hermann (Grüne) bis 2030 doppelt so viel ÖPNV im Land. „Das ist ein anspruchsvolles, aber machbares Ziel“, sagte Hermann gestern in Stuttgart, für das er ein Bündnis mit rund 20 Experten aus Kommunen, Verkehrsunternehmen, Gewerkschaften, Wissenschaft und Fahrgastvertretern geschmiedet hat. Sie empfehlen unter anderem, Tarife zu vereinfachen, Takte zu verdichten und eine neue ÖPNV-Kultur zu schaffen. In den Ballungsräumen schwebt Hermann bei Bussen und Bahnen ein verlässlicher 15-Minuten-Takt vor. In der Fläche sollen sie alle 30 Minuten verkehren. „Wir wollen einen ÖPNV, der begeistert“, so der Minister gestern. Dazu gehören in seinen Augen Verkehrsmittel, die pünktlich, zuverlässig und sauber unterwegs sind. Als Vorbild dient ihm die Schweiz.

Derzeit freilich leidet auch der öffentliche Nahverkehr massiv unter dem zweiten Lockdown. In den Bussen, Stadt- und Straßenbahnen der Region sind aktuell 60 Prozent weniger Fahrgäste unterwegs als üblich. Die Einnahmeausfälle des VVS lägen im Januar bei rund 35 Prozent, sagen die Geschäftsführer Thomas Hachenberger und Horst Stammler. Sie fordern einen zweiten Rettungsschirm für den ÖPNV. Die vom Land zu diesem Zweck aus dem Vorjahr übertragenen 65 Millionen Euro deckten lediglich die Hälfte der prognostizierten Verluste ab. Auch der Bund sei finanziell gefordert, so die VVS-Chefs.

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