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Bildung
Landkreis entlastet Eltern bei Schülermonatskarten

Bereits am Donnerstag, 23. Dezember, müssen ungeimpfte Schüler einen Testnachweis für den ÖPNV erbringen. Archivfoto: dpa
Bereits am Donnerstag, 23. Dezember, müssen ungeimpfte Schüler einen Testnachweis für den ÖPNV erbringen. Foto: dpa
Der Landkreis erhöht seinen monatlichen Zuschuss zum sogenannten Scoolticket zum Schuljahreswechsel von bisher 11,50 auf 15 Euro monatlich. Damit werden die Eltern von Kindern, die mit Bus, Stadt- oder S-Bahn zur Schule fahren, entlastet: Für sie sinkt der Preis für die Monatskarte ihrer Sprösslinge am 1. September von bisher 43,20 auf 41,15 Euro.

Kreis Ludwigsburg. Der Landkreis will mit dieser Erhöhung des Kreisanteils an den Schülerbeförderungskosten, die der Ausschuss für Umwelt und Technik jetzt einstimmig billigte und der Kreistag im April noch bestätigen muss, verspätet einen Beschluss umsetzen, den er, die anderen Verbundlandkreise des VVS und die Stadt Stuttgart bereits vor einem Jahr auf der Agenda hatten. Die Landkreise hatten die vorgesehene Entscheidung 2020 aber wegen der damals noch nicht absehbaren finanziellen Folgen der Covid-19-Pandemie zurückgestellt. Angesichts der coronabedingten Einnahmeausfälle insbesondere der Busunternehmen hatten sie dem VVS ihre ÖPNV-Subventionen für 2020 im Vorgriff auf den Rettungsschirm frühzeitig fürs ganze Jahr vorgestreckt – eine Operation, die auch jetzt wieder notwendig werden dürfte.

Trotzdem sollen die Eltern jetzt entlastet werden, auch weil sie von der Tarifreform 2019 nicht profitiert haben, da das Scoolticket ohnehin im ganzen VVS-Liniennetz gilt. Der Zuschuss der Landkreise ist seit September 2014 nicht mehr erhöht worden, während die VVS-Tarife weiter stiegen. Konkret kostete die Monatskarte 50,70 Euro, der Elternanteil lag also bei 39,20 Euro. Seit 2018 verlangt der VVS fürs Scoolticket 54,70 Euro, der Elternanteil erhöhte sich damit auf 43,20 Euro. Er ist damit derzeit zwar bereits im dritten Jahr stabil geblieben, liegt aber trotzdem um vier Euro – oder 10,2 Prozent – über dem von 2014.

Die vom Landkreis und den anderen Partnern im VVS jetzt geplante Entlastung von 3,50 Euro pro Monat und Schülerticket kommt den Eltern zwar in Gänze zugute, wird sich aber – anders als 2020 vorgesehen – nur teilweise direkt in ihren Portemonnaies wiederfinden. Denn mit den VVS-Tariferhöhungen für dieses Jahr haben Landkreise und Landeshauptstadt auch einer Anhebung des Preises fürs Scool-Abo auf 56,15 Euro zugestimmt, weshalb die Monatskarte für die Eltern zwar nicht teurer, sondern billiger wird, aber eben nicht um 3,50, sondern nur um 2,05 Euro: Es kostet ab 1. September nur noch 41,15 Euro.

Das ist zwar kein riesiger Betrag, ergibt aber doch eine Verbilligung von 4,7 Prozent. Und die gehen für den Landkreis durchaus ins Geld. Seine Mehrkosten für die letzten vier Monate 2021 liegen bei 307000 Euro, können aber komplett refinanziert werden, weil der Kreis weniger Umlagen an die Region überweisen muss und die Coronaverluste im Linienverkehr geringer ausfielen als befürchtet. Ab 2022 kommen aber 846000 Euro jährliche Mehrkosten auf die Kreiskasse zu. Die müssen dann regulär in Etats erwirtschaftet werden, die weiter an den Pandemiefolgen leiden werden.