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Kreis Ludwigsburg
Landkreis Ludwigsburg: Der Kompromiss im Glastonnen-Streit ist jetzt greifbar nahe

Ab Freitag, 1. April, soll für alle Haushalte der Antrag auf den Tausch der Altglasbox gegen eine blaue Tonne möglich sein. Foto: Holm Wolschendorf
Ab Freitag, 1. April, soll für alle Haushalte der Antrag auf den Tausch der Altglasbox gegen eine blaue Tonne möglich sein. Foto: Holm Wolschendorf
Bürger werden Antrag auf anderen Altglasbehälter ab 1. April stellen können – Austausch soll weitgehend noch vor Sommerferien erfolgen

Kreis Ludwigsburg. Dietmar Allgaier ist zuversichtlich: Bis Mitte dieser Woche werde der Kompromiss im seit Monaten schwelenden Streit um den Austausch der vielfach ungeliebten Glasboxen gegen eine blaue Tonne endlich stehen, hofft der Landrat. Allgaier hatte sich vorige Woche auch von Israel aus – wo er mit einer Kreistagsdelegation seinen Antrittbesuch im Oberen Galiläa absolvierte – in die Verhandlungen mit den Dualen Systemen eingeschaltet, seit Sonntag ist er vom Erfolg der offenbar bis zuletzt schwierigen Gespräche überzeugt.

Anträge auf Behältertausch können bis Mitte Juni gestellt werden

Demnach werden die für die Dualen Systeme tätigen Entsorger zum 1. April Online-Anträge auf einen Tausch Box gegen Tonne im Internet ermöglichen. Neben den von den Firmen Kurz und Prezero ohnehin akzeptierten Gründen – nämlich ein zu geringes Volumen der korbähnlichen Glasboxen oder etwaige körperliche Beeinträchtigungen der Nutzer – soll es eine weitere Rubrik zum Ankreuzen geben, die offen formuliert ist, dass sie auch Tauschwünsche darüber hinaus und ohne gesonderte Begründung ermöglicht. Diese Möglichkeit soll zweieinhalb Monate lang – also bis Mitte Juni – freigeschaltet sein. Außerdem soll es die Möglichkeit geben, dass sich mehrere Haushalte zu sogenannten Behältergemeinschaften zusammenschließen. Dadurch könnten zum Beispiel Zweifamilienhäuser, deren beide Haushalte bisher je eine Glasbox erhielten, mit einer gemeinsamen Tonne ausgestattet werden.

Auslieferung der neuen Behälter so weit wie möglich noch vor den Sommerferien

Durch die Antragsfrist von zweieinhalb Monaten wolle man eine zügige Abwicklung des anstehenden Behältertauschs ermöglichen, sagte Allgaier unserer Zeitung. Er hoffe, dass die meisten Haushalte den Altglasbehälter ihrer Wahl noch vor den Sommerfreien erhalten. Einzelne Nachzügler sollten aber auch danach noch zum Zug kommen können, so der Landrat.

Die Dimension der Tauschaktion kann nach wie vor nur grob geschätzt werden. „Nach den Osterferien“ werde man diesbezüglich „hoffentlich“ klarer sehen, sagt Allgaier. Das gilt auch für die Kosten, die von der kreiseigenen Abfallverwertungs-GmbH AVL zu schultern sind. Der Kompromiss sieht nämlich vor, dass sie die Dualen Systeme, die beiden Entsorger und der Landkreis zu je einem Drittel übernehmen. Diese Kostenteilung widerspricht zwar der Rechtsauffassung von Kreistag und Landrat, der zufolge die Dualen Systeme den Behältertausch gratis zugesagt hatten. Ein langwieriger Rechtsstreit aber hätte eine bürgerfreundliche Lösung noch länger als das halbe Jahr blockiert, das nun auch so bis zum versprochenen Behältertausch vergehen wird.